Wie geht es dann weiter? Laut Vollzugsplan der bayerischen Justiz müssen Ersttäter nach Landsberg, in dem Gefängnis (565 Haftplätze) hatte auch Ex-Bayern Boss Uli Hoeneß (70) seine Strafe abgesessen. Er arbeitete tagsüber in der Wäscherei – denn Resozialisierung ist eines der wichtigsten Ziele der Haft. Der „geregelten Arbeit und der beruflichen Aus- und Weiterbildung“ komme „entscheidende Bedeutung zu“, sagt Andrea Leonhardt vom Justizministerium. Das Strafvollzugsgesetz bestimme deshalb, dass Häftlinge „verpflichtet sind, eine ihren Fähigkeiten angemessene Arbeit auszuüben“.
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Bei Schuhbeck sind diese Fähigkeiten sonnenklar: Er ist seit Jahrzehnten Spitzenkoch und hielt 33 Jahre lang einen Michelin-Stern. In Landsberg könnte er die Knastküche aufwerten – zur Freude der Insassen, die eher schmale Kost gewohnt sind. Was dafür spricht: Ein Gefängnis ist eine Stadt in der Stadt und versorgt sich selbst. Hier arbeiten in Häftlinge in den anstaltseigenen Handwerksbetrieben wie Schlossereien, Schneidereien, Schreinereien oder in rund 200 Unternehmerbetrieben, sagt Leonhardt. Weitere Einsatzmöglichkeiten seien Hilfstätigkeiten in der Anstalt, „zum Beispiel in der Küche.“ Also Schuhbecks Revier…
Da der Star-Koch über 65 Jahre alt ist, kann er zwar nicht zur Arbeit verpflichtet werden. Aber: Vor Gericht sagte Schuhbeck, er arbeite täglich von sieben Uhr morgens bis ein Uhr nachts. Denn: „Gewürze sind mein Leben.“ Kaum vorstellbar also, dass er im Falle der Haft untätig wird. Letztlich regelt der Vollzugsplan den Arbeitseinsatz hinter Gittern. Doch dieser „wird erst dann erstellt, wenn sich eine Person in Haft befindet“, sagt Knast-Chefin Monika Groß auf Anfrage unserer Redaktion.