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Münchner Rentnerin durchschaut Callcenter-Betrug – und hilft den Beamten bei der Festnahme des Kriminellen

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Die Seniorin aus München fiel nicht auf den Betrugsversuch herein und halt der Polizei sogar bei der Verhaftung (Symbolbild).
Die Seniorin aus München fiel nicht auf den Betrugsversuch herein und halt der Polizei sogar bei der Verhaftung (Symbolbild). © Westend61 / IMAGO

Mit Schockanrufen versuchen Betrüger, vor allem ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Eine Seniorin aus München ließ sich aber nicht täuschen.

München – Es ist eine perfide Masche, mit der Betrüger versuchen, Menschen viel Geld zu stehlen. Insbesondere Seniorinnen und Senioren geraten häufig ins Visier der Kriminellen.

Dabei täuschen sie per Anruf den Notfall eines nahen Verwandten des Opfers vor – zum Beispiel eine schwere Verletzung oder einen verursachten Autounfall. Dabei geben sich die Betrüger als Vertreter der Polizei oder Staatsanwaltschaft aus und fordern eine hohe Kaution, die dann ein vermeintlicher Vertreter des Gesetzes bei den Opfern abholt – in bar. Leider fallen immer wieder ältere Menschen auf diese sogenannten Callcenter-Betrüger herein – nicht aber eine Dame aus München.

Erst Ende Juli fiel eine Rentnerin auf einen solchen Betrug herein – und verlor mehr als 400.000 Euro.

Seniorin aus München durchschaut Betrugsversuch – und schreitet zur Tat

Laut Pressemitteilung der Polizei erhielt am Donnerstag, 11. August, eine 70-jährige Münchnerin einen Anruf. Am Telefon war eine bislang unbekannte Frau, die sich als Polizistin ausgab. Sie gab an, dass sich die Tochter der Rentnerin in Untersuchungshaft befinde, und nur gegen die Bezahlung eines hohen Kautionsbetrags wieder freikomme.

Die Münchnerin durchschaute aber die Masche und wies ihren Ehemann an, parallel zum Telefonat, die Polizei zu verständigen. Er wählte die Notrufnummer 110 – und die Seniorin hielt das Gespräch mit der vermeintlichen Polizeibeamtin aufrecht.

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Callcenter-Betrug schlägt dank aufmerksamer Münchnerin fehl

Und die Rentnerin war noch nicht fertig mit den Betrügern: Sie spielte der Frau am Telefon vor, wie sie angeblich Geld von der Bank abhebt. Dabei blieb sie dauerhaft in telefonischen Kontakt mit der Betrügerin. Als die 70-Jährige wieder zu Hause ankam, wurde sie angewiesen, das Bargeld einem Vertreter der Staatsanwaltschaft an der Türe zu übergeben. Dieser würde bald vorbeikommen.

So kam es auch – nur, dass der Mann nicht eine verschreckte Rentnerin mit einem Batzen Bargeld vorfand, sondern die Polizei, die ihn sofort festnahm. Bei dem Mann handelt es sich um einen 34-jährigen Polen ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Er wurde der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Die Ermittlungen laufen nun – dabei werden auch Zusammenhänge auf ähnliche Taten geprüft. (fhz)

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