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Vor Sonnenfinsternis in München: Experte erklärt „UFO-Sichtungen“ - Anrufe besorgter Bürger häufen sich

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Von: Nina Bautz

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Der Sommer ist da und mit ihm die langen, lauen Nächte, die zum Blick in die Sterne einladen. Derzeit machen Satelliten diesen besonders interessant. Und am Donnerstag gibt es bereits mittags ein seltenes Spektakel am Himmel zu sehen - eine partielle Sonnenfinsternis.

München - Spektakel am Mittagshimmel. Am Donnerstag um 11.37 Uhr schiebt sich langsam der Mond vor die Sonne. Um 12.28 Uhr können die Münchner* dann den Höhepunkt der partiellen Sonnenfinsternis erleben - die erste Teil-Finsternis seit sechs Jahren.

„Zugegeben: Wir im Süden sind wir leider etwas benachteiligt“, sagt Björn Wirtjes von der Münchner Volkssternwarte. Denn bei uns wird die Sonne nur leicht angeknabbert, die Bedeckung beträgt nur sechs Prozent - in Norddeutschland sind es immerhin 20 Prozent.

Sonnenfinsternis in München: Bedeckter Himmel könnte Sicht auf Spektakel erschweren

Im hohen Norden wird es sogar einen sogenannten Feuerring geben: Von Nordkanada bis zum nordöstlichen Teil Asiens verläuft die Zone der zentralen Verfinsterung. Hier bleibt knapp vier Minuten lang nur ein schmaler Lichtring übrig. Experte Wirtjes befürchtet, dass die partielle Sofi bei uns wegen des möglicherweise bedeckten Himmels schwer zu sehen sein könnte. In diesem Fall empfiehlt er den Live-Stream der Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien, die das Spektakel ab 11.15 Uhr mit Bildern aus 17 beteiligten Planetarien überträgt: www.t1p.de/irpe.

Wirtjes: „Wer selbst Ausschau halten will, der sollte auf jeden Fall eine zertifizierte Sofi-Brille zu tragen, um Schäden am Auge zu vermeiden.“ Diese Brillen gibt es etwa bei Foto Video Sauter oder ausgewählten Optikern. Die Volkssternwarte bietet nach vorheriger Anmeldung (Tel.: 089/40 62 39 oder info@sternwarte-muenchen.de) Sofi-Schutzfolien zum Selberbasteln an.

UFOs über München? Dahinter steckt Tesla-Chef Musk

Schon länger beschäftigt viele Münchner ein weiteres Himmelsphänomen - leuchtende Flugkörper im Formationsflug. „In letzter Zeit häufen sich Anrufe von besorgten Bürgern, die denken, sie hätten UFOs gesichtet“, berichtet Björn Wirtjes. Er kann beruhigen: Denn für die Lichterketten gibt es eine einfache Erklärung. Hinter dem Phänomen verbergen sich die Mini-Satelliten „Starlink“ - ein Projekt des US-Milliardärs Elon Musk. Dieser ist nicht nur Chef des Elektroauto-Bauers Tesla, sondern hat auch das Raumfahrtunternehmen SpaceX gegründet. Er will ein Satelliten-Netzwerk aufbauen, das weltweiten Internetzugang bieten soll - mit 42.000 solcher Satelliten.

Björn Wirtjes
Björn Wirtjes von der Münchner Volkssternwarte hat eine Erklärung für vermeintliche „UFO-Sichtungen“. © fkn

Wie bei einer Lichterkette reihen sich diese aneinander. Der jüngste Start solcher Flugkörper ist am 26. Mai erfolgt, erklärt Wirtjes. „Alle zwei bis vier Wochen werden neue Objekte ins All geschossen, meist etwa 60 Lichtpunkte. Direkt nach dem Start und in der Dämmerung kann man sie am besten sehen - auch mitten in der Stadt. Kurz nach dem Start erscheinen sie auch noch in ihrer Reihen-Formation, später trennen sie sich.“ Und warum leuchten sie? Wirtjes: „Vor allem im Sommer, wenn die Sonne nicht mehr so tief unter dem Horizont steht, werden die Satelliten, die in einer Höhe von 300 bis 500 Kilometern fliegen, von der Sonne angeleuchtet.“ (nba) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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