1. tz
  2. München
  3. Stadt

Spionage-Vorwurf gegen Gewofag-Chef Dengler: CSU und Freie Wähler fordern Rauswurf - „Beispielloser Vorgang“

Erstellt:

Von: Sascha Karowski

Kommentare

Gewofag-Chef Michael Dengler sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert.
Gewofag-Chef Klaus-Michael Dengler sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. © Haag

Gewaltiger Ärger bei der Gewofag: Die Opposition fordert den Rauswurf von Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler.

München - Wirft die Stadt den Chef der Gewofag raus? Das zumindest fordert die Opposition. CSU und Freie Wähler erheben schwere Vorwürfe gegen Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler.

Ärger für Gewofag-Chef Dengler: Das Revisionsamt prüft Vorwürfe aus anonymen Schreiben

Zum Hintergrund: Das Revisionsamt der Stadt prüft aktuell mehrere Vorwürfe, die in anonymen Schreiben erhoben wurden. Unter anderem geht es um Vorwürfe des Mobbings und um hohe Abfindungen. Auch wird geprüft, ob Dengler Familienmitglieder im Unternehmen installiert beziehungsweise gezielt bevorzugt haben soll. Laut Gewofag-Sprecher seien die Vorwürfe allesamt „falsch, ehrabschneidend und rufschädigend“. Die Gewofag hat Anzeige erstattet.

Nun ist es nichts Ungewöhnliches, dass das Revisionsamt anonymen Meldungen erhält und diesen auch nachgeht. Außergewöhnlich scheint aber, dass Dengler ein Schriftgutachten in Auftrag gegeben hat, das rund 10 000 Euro gekostet haben soll. Damit wollte Dengler herausfinden, wer die Verfasser der anonymen Schreiben sind. „Auf Basis des Ergebnisses des Gutachtens und weiterer starker Indizien hat die Gewofag arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen den Betriebsratsvorsitzenden eingeleitet“, so der Firmen-Sprecher.

Ärger für Gewofag-Chef Dengler: CSU-Stadträte sollen mit Gutachten „ausspioniert“ worden sein

Pikant dabei: Auch CSU-Chef Manuel Pretzl und CSU-Stadträtin Heike Kainz wurden in dem Zusammenhang überprüft. Darüber hatte zunächst die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Kainz sitzt im Aufsichtsrat der Gewofag. Das Gutachten entlastet beide Mandatsträger zwar, auf sich sitzen lassen wollen die Politiker das Vorgehen aber nicht. Pretzl fordert, Dengler umgehend von seinen Aufgaben zu entbinden. „Dass Stadträte vom Chef einer städtischen Gesellschaft auf Kosten von Münchner Mietern ausspioniert werden, ist ein beispielloser Vorgang und muss Konsequenzen haben“, sagte Pretzl am Montag.

Der Stadtrat wird sich spätestens am 21. März mit der Causa befassen, dann soll der Bericht des Revisionsamtes im Rechnungsprüfungsausschuss vorliegen. „Wir werden uns äußern uns, wenn alle Fakten vorliegen“, sagt SPD-Chefin Anne Hübner.

Auch interessant

Kommentare