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Früher war hier Karstadt Sports zu Hause - jetzt wird am Stachus geforscht

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Von: Laura Felbinger

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In Toplage am Karlstor arbeiten künftig über 200 Wissenschaftler. Vier Jahrzehnte lang war dort eine Filiale von Karstadt Sports.
In Toplage am Karlstor arbeiten künftig über 200 Wissenschaftler. Vier Jahrzehnte lang war dort eine Filiale von Karstadt Sports. © Marcus Schlaf

Ein Institut der Max-Planck-Gesellschaft zieht in die ehemalige Filiale von Karstadt Sports. Büros statt Einzelhandel: Damit zeichnet sich in der Fußgängerzone ein Trend ab.

München - Mitten im Herzen von München – am Stachus – wird künftig geforscht. Dort, wo 40 Jahre lang das Karstadt-„Haus am Karlstor“ untergebracht war, zuletzt mit der Marke Karstadt Sports, zieht das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb ein. Den Umbau nimmt das Immobilienunternehmen Accumulata für die Gebäudebesitzerin Euro Real Estate in die Hände. Im Geschäftshaus wird schon fleißig gewerkelt.

„Bereits in einer sehr frühen Phase des Projekts haben wir mit der Max-Planck-Gesellschaft eine Wissenschaftsorganisation von weltweitem Rang und Namen als langfristigen Ankermieter gewinnen können“, betont Stefan Schillinger, Managing Partner der Accumulata Real Estate. 9600 Quadratmeter Mietfläche belegt das Institut im Gebäude am Karlstor künftig. „Der Einzug soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 stattfinden“, sagt Christina Beck von der Max-Planck-Gesellschaft.

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Über 200 Wissenschaftler forschen künftig am Stachus

Das Institut für Innovation und Wettbewerb ist derzeit in Teilen in demselben Gebäude an der Hofgartenstraße untergebracht, in dem sich auch die Generalverwaltung der Forschungsorganisation befindet, sowie an der Marstallstraße. 215 Beschäftigte hat das Institut. Zudem gibt es 50 Arbeitsplätze in der Bibliothek, die externen Wissenschaftlern zur Verfügung stehen. Mit dem Umzug werden die Institutsbereiche an einem zentralen Ort zusammengeführt. Die verbleibenden Mietflächen im denkmalgeschützten Gebäude am Stachus sind für Einzelhandel, Gastro und weitere Büros gedacht. Insgesamt will die Euro Real Estate für den Umbau des Gebäudes einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investieren.

„Über eine so tolle Forschungsorganisation mitten in der Stadt freue ich mich sehr“, sagt Wolfgang Fischer, Geschäftsführer von City Partner, dem Verband der Innenstadt-Händler. Büros statt Einzelhandel: „Da könnte sich durchaus ein Trend abzeichnen“, sagt Fischer. Das zeigt sich auch an der Alten Akademie. Wie jüngst bekannt wurde, zieht der Schweizer Pharmakonzern Novartis mit 500 Mitarbeitern in den historischen Komplex an der Fußgängerzone. Besitzerin des Gebäudes ist die Signa Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko.

Münchner Fußgängerzone: Händler-Sprecher begrüßt den Wandel

Wolfgang Fischer sieht den Wandel aber positiv. Dem Einzelhandel und der Gastronomie kämen die Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts und von Novartis zugute. Schließlich handele es sich um gut bezahlte Arbeitskräfte mit einer gewissen Kaufkraft.

Ebenso wie bei der Alten Akademie soll das Erscheinungsbild des historischen Geschäftshauses am Stachus erhalten bleiben. Der Umbau des Gebäudes betrifft laut Accumulata nicht die Fassade. Das ehemalige Hotel blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erbaut wurde es 1806. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zerstört und nach 1945 wieder aufgebaut. Zuletzt hatte das Karstadt-Sports-Gebäude mit seinen rund 14.000 Quadratmetern zum Immobilien-Imperium von René Benko gehört. Im Sommer 2020 wurde bekannt, dass Galeria Karstadt Kaufhof 20 der 30 Filialen der Sportladenkette schließen will. Im Oktober 2020 wurde den Mitarbeitern am Stachus gekündigt. Nach vier Jahrzehnten zog Karstadt Sports dort aus. (laf)

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