Klima-Kleber wollen „größtmögliche Störung des öffentlichen Lebens“ – Polizist kritisiert Aktion heftig

Gleich zweimal an einem Tag hatten sich drei Aktivisten am Stachus festgeklebt - und so versucht, auf die Klima-Katastrophe aufmerksam zu machen.
München - Sie blockierten den Verkehr am Stachus gleich zwei mal an einem Tag - jetzt müssen drei Klima-Kleber dafür zahlen: Zu Geldstrafen in Höhe von je 450 Euro verurteilte das Amtsgericht die Aktivisten. Es ist das nächste Kapitel in einer ganzen Reihe von Fällen, die sich in den vergangenen Monaten in München abgespielt hatten.
Am 3. November 2022 wurde es besonders krass: Zunächst hatten sich Jacob B. (30), Judith B. (42) und Miriam M. (30) sich vormittags mit anderen Aktivisten am Stachus festgeklebt - und wurden von der Polizei geräumt. Doch obwohl sie mit auf die Wache mussten, kehrten sie abends an den Stachus zurück - und blockierten die Straße erneut.
Zwischen Sendlinger Tor und Lenbachplatz ging über Stunden gar nichts mehr. „So, wie sie gesessen haben, wäre kein Fahrzeug in einer Rettungsgasse durchgekommen“, sagte der Einsatzleiter der Polizei am Dienstag vor Gericht. Und warnte: „Das hätte ein Unglück geben können, wenn man versucht hätte, einen Lkw durchzuschleusen.“ Vorsorglich waren die drei Aktivisten weggesperrt worden, weil sie weitere Blockaden angekündigt hatten und saßen insgesamt 23 Tage in der JVA Stadelheim.
Klima-Kleber in München: Aktivisten kassieren Geldstrafen - doch die Justiz hat wenig Gegenmittel
Doch nach den bisherigen Strafprozessen muss man feststellen: Im Grunde hat die Justiz kaum Waffen gegen die Klima-Kleber. „Wir wollen eine größtmögliche Störung des öffentlichen Lebens“, sagte Jacob B.. „Ich werde immer weiter machen, um die Regierung zum Handeln zu zwingen.“ Sie soll dem Klimawandel gegensteuern. Weitere Aktionen in München sind zu erwarten. Und die Konsequenzen für die Kleber: eher gering. „Sie müssen mich einsperren, um mich abzuhalten“, sagt Miriam B. Davon sind die Münchner Gerichte bisher noch sehr weit entfernt.