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München eröffnet die Schanigärten – zum Ärger vieler Autofahrer

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Von: Daniela Pohl

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Café-Besucher sitzen im Schanigarten
Auch im Glockenbachviertel sorgen Schanigärten für Genuss im Freien. © Markus Götzfried

Auch wenn die Temperaturen derzeit keinen Hinweis darauf geben: Die Freiluftsaison startet bald in München. Sichtbar wird das derzeit auf den Straßen der Stadt: Die Schanigärten kehren zurück.

Als ob sie das Wetter bestellt hätten: Pünktlich zum Aufbau des Schanigartens vor dem Café Eigenleben in der Kurfürstenstraße, kommt die Sonne zum Vorschein. „Das ist ein gutes Zeichen“, sagt Wirtin Anne Bauer. Nicht nur in der Maxvorstadt wird seit 1. April gehämmert und genagelt: Insgesamt 550 Schanigärten vor Lokalen und Cafés läuten die Freiluft-Saison in der Stadt ein. Fünf mehr als 2022. Angesichts der Zahlen scheinen die saisonalen Freischankflächen auch nach der Pandemie weiter auf Erfolgskurs. Doch es gibt auch Kritik.

Die Schanigärten gehören mittlerweile zum Stadtbild

In Corona-Zeiten aus der Not herausgeboren, haben sich die Schanigärten mittlerweile zu einer festen Institution entwickelt. In der krisengebeutelten Gastronomieszene will man sie nicht mehr missen. „Die Schanigärten tragen mittlerweile zum Stadtbild bei und spiegeln auch das Münchner Lebensflair wieder“, sagt der Münchner Dehoga-Chef Christian Schottenhamel. Dank der Planbarkeit stecke in vielen Schanigärten „mehr Liebe und Detail“ als noch zu Pandemiezeiten, so Schottenhamel. Denn: Ist ein Schanigarten einmal genehmigt, darf der Wirt ihn in der Saison, die vom 1. April bis zum 31. Oktober geht, jedes Jahr wieder aufbauen – „es handelt sich um eine Dauergenehmigung“, erklärt ein KVR-Sprecher. 545 Freischankflächen seien bereits genehmigt. „Und Stand letzter Woche gibt es fünf Neugenehmigungen.“

Das KVR prüft in Zusammenarbeit mit dem Mobilitätsreferat, ob eine Genehmigung erteilt wird. Hierbei gelten feste Regeln – so darf der Schanigarten zum Beispiel nicht außerhalb von fünf Metern vor und hinter Kreuzungen aufgebaut werden, er darf keine Einfahrten behindern oder zu nah an Zebrastreifen oder Bushäuschen platziert sein.

Zugunsten der Freischankflächen fallen Parkplätze weg

Vor allem in engen, unübersichtlichen Straßen sahen Kritiker in der Praxis Probleme mit den Freischankflächen. Auch ein Streit um Parkplätze entbrannte – und schwelt noch immer. Denn: Zugunsten der Schanigärten fallen Parkflächen weg. In diesem Punkt müsse die Stadt nachbessern, fordert etwa die FDP im Stadtrat. „Die Schanigärten sind eine schöne Institution, aber da wo man Parkplätze wegnimmt, sollte man auch neue Angebote machen“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg Hoffmann. Eine Idee der Liberalen: der Bau von Anwohnerparkgaragen ähnlich wie am Josephsplatz.

Wirtin Anne Bauer steht im Schanigarten
Es ist zwar kalt, aber immerhin sonnig: Wirtin Anne Bauer vom „Café Eigenleben“ an ihrem Schanigarten. © Oliver Bodmer

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