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München steht auf: Mehr als 20.000 Menschen demonstrieren gegen Rechts

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Demonstration #ausgehetzt
München steht erneut auf: Am 3. Oktober ruft ein breites Bündnis erneut zu einer Großdemonstration auf. © dpa / Andreas Gebert

München steht auf gegen rechte Hetze: Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl ruft ein breites Bündnis erneut zu einer Großdemonstration auf und zehntausend Menschen demonstrieren.

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16.27 Uhr: Neue Teilnehmerzahlen liegen vor: Die Veranstalter sprechen von rund 40.000 Teilnehmern, die Polizei von 21.000 Menschen. 

Die Beamten lobten den absolut ruhigen und friedlichen Verlauf von Kundgebung und Demonstration. Es habe sich „zu 99 Prozent um ein sehr angenehmes Publikum“ gehandelt. „Das ist Demonstrationskultur pur“, sagte ein Sprecher. Auch Familien mit Kindern nahmen an der Demonstration teil.

15.22 Uhr: Die Ludwigsstraße bis zum Siegestor ist noch voll.

15.17 Uhr: Zur Abschlusskundgebung am Odeonsplatz haben sich die ersten Demonstranten eingefunden. Der Himmel über Bayern reißt auf.

14.42 Uhr: Während die Menschen noch auf dem Abmarsch vom Münchner Odeonsplatz warten, hat die Spitze der Großdemo - aktuell 17.000 Teilnehmer - die Ecke Theresienstraße/Amalienstraße erreicht, berichtet die Polizei.

14.22 Uhr: Der Odeonsplatz ist voll. Die Demonstranten ziehen Richtung Briennerstraße los. 

14.04 Uhr: Eine Stadt steht auf: In München sind 14.000 Teilnehmer bei der Demonstration, wie die Polizei via Twitter mitteilt, dabei. Das Motto „#jetztgilts“ hat trotz schlechtem Wetter viele Menschen mobilisiert.  

13.02 Uhr: Wiesn in München und trotzdem füllt sich der Odeonsplatz.

München - Unter dem Motto „Jetzt gilt’s – gemeinsam gegen die Politik der Angst“ wollen die Organisatoren der #ausgehetzt-Demo sowie das Bündnis gegen das bayerische Polizeiaufgabengesetz (#noPAG) ein Zeichen setzen für eine freie und menschenfreundliche Gesellschaft

Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit! Knapp 70 Organisationen sind an Bord – Parteien, Gewerkschaften, kirchliche Gruppen und Vereine. Micky Wenngatz vom Verein „München ist bunt“: „Wir wollen zeigen, dass die Spaltung der Gesellschaft, der ausgrenzende populistische Ton in der Migrationspolitik und die ständige Diffamierung von Geflüchteten nicht hinnehmbar sind.“ Konkret denkt Wenngatz dabei an die AFD, aber auch an die CSU: „Auch wenn Söder und Seehofer inzwischen Kreide gefressen haben, sie haben sich nur im Ton gemäßigt, aber nicht im Denken und Handeln.“ 

Demo gegen den Rechtsruck

Das Bündnis #noPAG, die Flüchtlingshilfe-Organisationen sowie die Bündnisse gegen Rechts machen gemeinsame Sache, weil das Polizeiaufgabengesetz(PAG) und der Rechtsruck „zwei Seiten derselben Medaille“ seien, wie Organisator Thomas Lechner erklärt. „PAG und Rechtspopulisten wollen einen autoritären Staat. Sie setzen nicht auf demokratische Methoden.“ 

Bündnissprecherin Laura Pöhler sagt, das PAG sei ein sehr pointierter Ausdruck des Rechtsrucks. „Das sieht man daran, dass die ersten elf Menschen, die nach diesem Gesetz in Haft genommen wurden, Geflüchtete sind.“ Das PAG schaffe einen Staatsumbau, der eine menschenverachtende Migrationspolitik zur Folge habe.

Wann startet die Demo in München?

Die Demo startet um 13 Uhr am Odeonsplatz. Sie läuft über Brienner Straße, Arcis-, Theresien- und Ludwigstraße und endet mit Reden und Musik am Ausgangspunkt. Zu den Rednern zählen Gregor Gysi (Linke), Monika Hoenen vom Kirchenasyl Verein Matteo,Thomas Kunkel von Sea-Watch, Claudia Neher, Anwältin von Opfern des OEZ-Attentats, sowie Spitzenkandidaten der Landtagswahl, wie Natascha Kohnen (SPD).

Was sind die Forderungen?

Die größten Protestaktionen heuer in München

Die islamfeindliche Pegida hatte am 17. März eine Kundgebung mit Gründer Lutz Bachmann am Marienplatz angekündigt. Tausdende Münchner versammelten sich zur Gegendemo.

Am 10. Mai füllten über 30 000 Menschen den Marienplatz, um gegen das neue Polizeiaufgabengesetz zu protestieren.

130 Organisationen hatten für den 22. Juli zur Großdemo gegen die Flüchtlingspolitik der CSU aufgerufen – gut 50 000 Menschen kamen.

Am 15. September erwartet München die größte Mieterdemo. Die Idee war im Dunstkreis des neu geschaffenen Mieterstammtisches entstanden.

Neuer Song für Toleranz

Über die Aktion „Künstler mit Herz“ hatten wir schon berichtet – etwa über den Song So schaut’s aus mit Vroni und Johanna Bittenbinder. Auch Liedermacher Roland Hefter hat nun einen Song beigesteuert. Er heißt Mia Ned! und wurde auf Hefters Facebook-Seite bisher über eine Million Mal abgerufen.

Im Song klaut er erst einmal Michaela May eine Gitarre, die sie aber am Schluss des Videos wiederbekommt. Zwischendrin zieht Hefter durch die Stadt, singt sein Lied gegen die AfD, indem er deren Programm vorstellt und aufklärt, dass die Ziele dieser Partei nie zu Bayern gehören können. Hefter schließen sich immer mehr Münchner an – darunter Eisi Gulp als Kellner, Sepp Schauer als Geschäftsmann und Johanna Bittenbinder als Bäckerei-Verkäuferin. Sie auch?

Lesen Sie auch: CSU-Politiker über “Ausgehetzt“-Demo: „Übelste Hetze ohne jeglichen Anstand“ - Demonstranten droht Nachspiel

Maas unterstützt Großdemo gegen Rassismus in Berlin - 40.000 Menschen erwartet

BST/ Ul/ml

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