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Studie zeigt: Passanten kehren in die Münchner Innenstadt zurück

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Münchner Innenstadt
Es ist wieder viel los in der Münchner Innenstadt, vor allem zwischen Stachus und Marienplatz. © Sigi Jantz

Die Ladenmieten in Fußgängerzonen verharren nach einem Corona-Absturz nun auf einem hohen Niveau. Zudem bereitet die Energiekrise Probleme.

München - Die Innenstadt ist wieder belebt: Laut einer Studie des Immobilienverbands Deutschland sind wieder mehr Menschen in der Altstadt unterwegs. Spitzenreiter der Passantenzahlen ist die Kaufingerstraße in München. Dort halten sich im Schnitt mehr als 8000 Menschen in der Stunde auf – das geht aus einer Erhebung des Immobilienverbandes IVD hervor.

Münchner Innenstadt: Menschen schätzen Vorteile der Geschäfte vor Ort

Unter den Käufern in der Innenstadt ist auch das Ehepaar Popp, das extra aus Mallorca angereist ist und sich in der Kaufingerstraße für die Wiesn eingekleidet hat. „Wir kaufen vor allem Kleidung vor Ort, denn die kann man im Geschäft anprobieren und anfassen, das fällt online ja total weg“, sagt Alexander Popp, der sich bereits eine Lederhose gekauft hat.

Dass es dem Einzelhandel in der Innenstadt wieder besser geht, sieht auch Wolfgang Fischer so. Er ist Vorsitzender des Vereins City-Partner und vertritt damit die innerstädtischen Unternehmen. „Wir haben glücklicherweise keine großen Leerstände und haben auch generell weniger Probleme als andere Städte“, sagt Fischer. Besonders belebend für die Innenstadt sei, dass wieder mehr Touristen in der Stadt sind. Auch dank Veranstaltungen wie den European Championchips oder aktuell dem Oktoberfest.

In München gehen die Ladenmieten weniger stark zurück

Doch die Corona-Pandemie hat immer noch Einfluss: nämlich auf die Mieten. Wegen der Lockdowns, der wachsenden Bedeutung des Onlinehandels und wirtschaftlicher Ungewissheit werden die Ladenmieten in Bayern billiger. Innerhalb eines halben Jahres gab es seit dem Frühjahr deutliche Rückgänge, wie der IVD mitteilte. Je nach Lage und Größe eines Geschäfts gingen die Ladenmieten demnach zwischen 2,8 und fünf Prozent zurück. Die Büromieten sanken zwar nicht, zogen aber auch nicht an. IVD-Marktforscher Stephan Kippes sieht die Lage für die Vermieter nicht dramatisch: „Das hätte alles noch schlimmer kommen können.“

In München sind die Preise ohnehin weniger stark zurückgegangen als im Rest des Freistaats. Im Frühjahr 2020 lag der Quadratmeterpreis für ein 80 Quadratmeter großes Geschäft im Schnitt bei 410 Euro, heute sind es 280 Euro – „das muss man erst mal verdienen“, sagt Kippes. Im bayernweiten Schnitt liegt der Quadratmeterpreis für Bestlagen hingegen bei 21,10 Euro. Deshalb klagt City-Partner-Chef Fischer auch, dass die Preise nach wie vor auf einem hohen Niveau seien. Dort dürften sie allerdings zunächst verharren. Immobilien-Fachmann Kippes schätzt, dass eine „Bodenplatte“ erreicht ist und die gewerblichen Mieten nicht noch weiter sinken werden.

Mehr Sorgen bereiten ihm vielmehr die Energiekrise „Wir fahren aktuell alle auf Sicht und wissen nicht, wie sich die nächste Zeit entwickeln wird.“ - Christoph Hackl

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