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Getränke vergiftet: Münchner Polizei nennt brisante Details zur „Horror-Vorstellung aller Eltern“

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Auch Kinder wurden in München wohl durch präparierte Getränke vergiftet. Die Polizei hat auf einer Pressekonferenz über brisante Erkenntnisse informiert.

München: Frau vergiftet Getränke, offenbar auch Kinder betroffen: „Horror-Vorstellung aller Eltern“

11.43 Uhr: Anne Leiding ordnet den Gasteig-Fall als „Horror-Vorstellung aller Eltern“ ein. Sie lobt die gute Ermittlungsarbeit zu Corona-Zeiten: „Das möchte ich noch einmal ausdrücklich hervorheben. Das ist ein wirklich positives Signal an die Bevölkerung“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mehreren Fällen des versuchten Mordes, wie Leiding zum Abschluss der Pressekonferenz sagt. Sie machte aber auch deutlich, dass der Nachweis eines Mordversuchs sehr schwierig sei und die Ermittler noch viel Arbeit vor sich hätten.

11.41 Uhr: Bilder der Beschuldigten sollen aus ermittlungstechnischen Gründen nicht veröffentlicht werden. Hinweise, dass die 56-Jährige für manipulierte Getränke in Diskotheken und Bars verantwortlich ist, gebe es nicht. „Sie war eher tagsüber unterwegs“, erklären Wimmer und Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins unisono. Letzterer betonte, die Frau sei nicht nur im Raum München unterwegs gewesen, sondern auch überregional.

11.38 Uhr: Eine Begleiterin der Beschuldigten bestätigte gegenüber der Polizei, dass sie mit ihr die entsprechende Veranstaltung im Gasteig (Update von 11.30 Uhr) besucht hatte. Zudem liegt eine verdächtigte Postkarte vor, wie Josef Wimmer erklärt. Die Beschuldigte soll bereits seit 2018 wahllos mit Giften hantiert haben, sie schweigt weiterhin.

Polizei und Staatsanwaltschaft informieren über die neuesten Erkenntnisse im Münchner Gift-Fall.
Polizei und Staatsanwaltschaft informieren über die neuesten Erkenntnisse im Münchner Gift-Fall. © fkn

11.36 Uhr: Menschen, die nach dem Konsum von Getränken „Vergiftungserscheinungen“ erlitten haben, werden weiterhin gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Dass die Verdächtige für weitere Taten verantwortlich ist, kann nicht ausgeschlossen werden. 

Sachdienliche Hinweise können an das Kommissariat 11 (Soko Tox) des Polizeipräsidiums München, Tel. 089/2910-0 oder auch an jede andere Polizeidienststelle weitergegeben werden. Eine Frau hat in München Flaschen vergiftet und in Supermärkte gestellt. Sie traf auch Kinder.

München: Auch Kinder durch präparierte Getränke vergiftet? Polizei informiert über brisante Erkenntnisse

11.30 Uhr: Es wurden mehr Menschen in Mitleidenschaft gezogen, als ursprünglich gedacht. Soeben hat die Pressekonferenz begonnen, auf der Polizei und Staatsanwaltschaft über ihre neuesten Erkenntnisse informieren wollen.

Zahlreiche Hinweise seien in Folge der Festnahme bei der Polizei eingegangen, berichtet Josef Wimmer, Chef der Mordkommision. Diesbezüglich laufen die Ermittlungen weiter. Es besteht der Verdacht, dass die 56-Jährige auch für einen Fall aus dem November 2018 verantwortlich ist. Bei einer Veranstaltung im Gasteig waren seinerzeit zwei Kinder (sieben und zehn Jahre alt) ohnmächtig geworden, nachdem sie zuvor Apfelsaft getrunken hatten. Beide mussten eine Nacht im Krankenhaus verbringen.

Es gibt „konkrete Verdachtsmomente“, dass die verdächtige 56-Jährige auch diese Getränke manipuliert hat. Die Kinder haben offenbar keine Folgeschäden erlitten. Zunächst sei der Vorfall als singuläres Ereignis behandelt worden. 

Update 25. Juni, 10.25 Uhr: Für 11.30 Uhr hat die Polizei München* eine Pressekonferenz zu den laufenden Ermittlungen der Soko Tox angekündigt. Anwesend werden von der Staatsanwaltschaft München I Oberstaatsanwältin Anne Leiding und der Leiter der Mordkommission Josef Wimmer sein. 

Sie wollen sich zum neuesten Ermittlungsstand äußern. Offenbar soll die festgenommene Frau auch für weitere Taten mit dem identischen Muster verantwortlich sein.

Wir werden die Pressekonferenz im Live-Ticker begleiten.

München: Getränkeflaschen in Supermarkt vergiftet - Polizei nimmt Frau fest

16.35 Uhr: Für Giftanschläge mit manipulierten Getränkeflaschen in Münchner Supermärkten machen die Ermittler eine 56-Jährige verantwortlich. Ihre DNA sei an Flaschen gefunden worden und eine Bezahlung mit EC-Karte belege, dass sie in einem der Geschäfte einkaufen war, sagte Josef Wimmer, Leiter des Kriminalkommissariats 11 der Münchner Polizei, am Samstag. 

Weil die Frau eine massive psychische Erkrankung habe und laut einem Gutachter ohne Behandlung gefährlich bleibe, kam sie zunächst in eine Psychiatrie, sagte Staatsanwalt Laurent Lafleur. Weil sie heimtückisch vorging und mit dem Tod der Menschen rechnen musste, werfen die Ermittler der Frau unter anderem vierfachen versuchten Mord vor.

Ihr Motiv ist unklar. „Sie will keine Angaben machen beziehungsweise die Angaben, die sie macht, sind nicht nachvollziehbar“, so Wimmer. Die Verdächtige ist den Angaben schon früher unter anderem wegen Hakenkreuz-Schmierereien aufgefallen. Lafleur sagte, auch die aktuellen Taten würden auf diesen „etwas verstörenden Hintergrund“ untersucht. Die Ermittler gingen aber derzeit nicht davon aus, dass sie einen rechtsgerichteten Hintergrund hätten.

Alle bisherigen Verfahren wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber eingestellt, weil jeweils davon ausgegangen wurde, dass die Münchnerin wegen ihrer psychischen Erkrankung nicht schuldfähig ist. Zudem steht die Frau unter Verdacht, in diesem Jahr Brände unter anderem an einer katholischen Kirche in München und einer Selbsthilfeeinrichtung der Stadt gelegt zu haben. Einmal soll sie dabei auch einen Hähnchenschenkel platziert haben, sagte Wimmer.

Weitere Angaben zu dem Gift machten die Ermittler nicht, um Nachahmungstaten zu vermeiden. Es könnte auch sein, dass es sich um zwei Substanzen handele. Eine davon verursache einen bitteren Geschmack, so dass die Menschen sofort ausgespuckt hätten.

München: Frau soll Getränkeflaschen außerhalb der Läden vergiftet haben

Die Frau soll die Erfrischungsgetränke außerhalb der Läden vergiftet und beim Einkaufen wieder zurück ins Regal gestellt haben. In ihrer Wohnung habe man bei einer Durchsuchung am Freitagabend keine der Stoffe gefunden, aber unter anderem viele Flaschen und einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel über den Fall. Die 56-Jährige habe aber bislang keine Angaben beispielsweise dazu gemacht, ob noch weitere vergiftete Produkte im Umlauf sind, sagte Wimmer.

Nach derzeitigem Stand seien allerdings keine weiteren manipulierten Flaschen aufgetaucht. Es seien 40 Geschäfte kontrolliert worden, in denen die Verdächtige eingekauft haben soll. Die Warnung werde deshalb zurückgezogen. Kunden sollten aber darauf achten, ob der Ring am Flaschendeckel intakt sei und ob es einen auffälligen Geschmack oder Geruch gebe, sagte Wimmer. Auch gebe es keine Hinweise auf Komplizen. Er sprach von einer „sozial isolierteren Frau“.

Schwierig sei es für die Ermittler gewesen, dass es keinen Drohbrief, keine Erpressung oder ähnliches wie bei anderen Lebensmittel-Vergiftungen gegeben habe. Auch seien die betroffenen Supermarktketten und Getränkehersteller unterschiedlich gewesen.

Vergiftete Getränke in Münchner Supermärkten: Frau festgenommen - So kam die Polizei ihr auf die Spur

15.13 Uhr: Die 56-Jährige Frau soll laut Polizei auch für die Brandlegung in mehreren Kirchen Anfang Mai verantwortlich sein. Zudem soll sie Hakenkreuze an Wände geschmiert haben. Zu begründen ist auch das durch ihre psychische Labilität. Sämtliche Verfahren gegen die Frau wurden bisher eingestellt. 

Vergiftete Getränke in Münchner Supermärkten - Polizei nimmt tatverdächtige Frau fest und veröffentlicht Details

14.15 Uhr: Wie die Polizei mitteilt, konnten Aufgrund von umfangreichen Spurensicherungsmaßnahmen und Untersuchungen im Vorfeld DNA-Spuren einer weiblichen Person auf einigen der manipulierten Getränkeflaschen festgestellt werden.

Am Freitag, den 5. Juni, konnte schließlich ein Tatverdacht gegen eine 56-jährige Münchnerin gewonnen werden, auch weil die Frau in einem der Supermärkte mit EC-Karte bezahlt hatte. Laut der Polizei war die augenscheinlich verhaltensauffällige Frau schon früher wegen anderer Delikte in Erscheinung getreten. Die DNA-Spuren auf den Flaschen stimmten mit denen der Frau überein. Daraufhin wurde die 56-Jährige von den Beamten vorläufig festgenommen. 

Nach der vorläufigen Einschätzung eines Sachverständigen leidet die Frau an einer psychischen Erkrankung. Deswegen ist ihre Schuldfähigkeit erheblich eingeschränkt. Deswegen wurde ein Unterbringungsbefehl erlassen, das bedeutet, dass ein Beschuldigter, der nicht schuldfähig ist, einstweilen in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt unterzubringen ist. 

Die 56-Jährige äußerte sich bislang nicht zum Tatvorwurf, des versuchten Mordes mit Mordmerkmal Heimtücke. Alle Supermärkte im Umkreis ihres Wohnortes und die, von denen die Polizei wusste, dass sie dort eingekauft hatte, wurden überprüft. Dabei konnten aber keine weiteren manipulierten Flaschen festgestellt werden. Die Warnmeldung der Polizei vor vergifteten Flaschen wurde nach der Verhaftung zurückgenommen. Allerdings kann nicht restlos ausgeschlossen werden, dass sich noch manipulierte Getränkeflaschen im Umlauf befinden.

Vergiftete Getränke in Münchner Supermärkten - Polizei nimmt tatverdächtige Frau fest 

Update vom 6. Juni 2020, 12.51 Uhr: Nachdem in mehreren Münchner Supermärkten Getränkeflaschen mit einem Lösungsmittel vergiftet wurden, wodurch auch Menschen verletzt wurden, gibt es jetzt einen schnellen Ermittlungserfolg. Die Soko Tox konnte am Freitagabend eine dringend tatverdächtige Person festnehmen. Dabei handelt es sich um eine 56-jährige Frau aus dem Großraum München. Weitere Informationen werden in einer Pressekonferenz um 14 Uhr bekannt gegeben.

Vergiftete Getränke in Münchner Supermärkten - Weitere Flaschen aufgetaucht? Polizei äußert sich

Update vom 4. Juni, 15.55 Uhr: Trotz zahlreicher Hinweise hat die Polizei noch keinen konkreten Verdacht, wer mehrere Getränkeflaschen aus Münchner Supermärkten mit Lösungsmittel vergiftet hat. „Wir haben bisher keine heiße Spur“, räumte ein Sprecher der Polizei ein. Die Hinweise reichen aktuell von „wilden Beobachtungen“ bis hin zum Verdacht auf weitere manipulierte Getränkeflaschen. Einige der Flaschen würden auf Gift untersucht, das Ergebnis stehe aber noch aus.

Vergiftete Getränke in Münchner Supermärkten - Polizei: „Ermittlungen laufen auf Hochtouren“

Update von 11.35: Die Polizei München informierte nun noch einmal über den aktuellen Stand der Ermittlungen zu den mit Gift versetzten Getränken in Münchner Supermärkten. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, so die Polizei. Aktuell sind bislang 49 Hinweise eingegangen. „Allen Hinweisen wird nachgegangen - über die Qualität der Spuren lässt sich aktuell noch nichts sagen“, so die Polizei. Die Polizei sei weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, heißt es weiter. 

Die Untersuchung der Getränke läuft weiterhin. „Wenn es konkrete Spuren zu weiteren Flaschen gibt, werden wir das natürlich mitteilen“, so die Polizei

München: Vergiftete Getränke in Supermärkten - Sonderkommission ermittelt weiter

Update vom 4. Juni 2020, 10.34: Noch immer beschäftigten mehrere vergiftete Getränkeflaschen in Supermärkten in München die Polizei. Es gingen bereits zahlreiche Hinweise ein, berichtete die Polizei München bereits am Mittwoch (3. Juni). Im Laufe des heutigen Donnerstags (4. Juni) will sich die Polizei noch einmal zu dem Vorfall äußern. Eine speziell gegründete Sonderkommission ermittelt (siehe unten). 

München: Vergiftete Getränke in Supermärkten: Polizei erhält 28 Hinweise - lässt aber zwei Fragen unbeantwortet

Update vom 3. Juni 2020: Vier vergiftete Getränkeflaschen sind in Münchner Supermärkten gefunden worden. Die Polizei bat anschließend um Mithilfe und sucht nach Hinweisen und Zeugen. Bis Mittwochmittag sind 28 Hinweise eingegangen, teilte die Polizei nun mit.

„Da geht's um Getränke, die möglicherweise auch vergiftet worden sind“, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Hinweise kämen aus der Stadt und dem Landkreis München.

Zum Teil seien die fraglichen Flaschen noch vorhanden, so dass nun Proben der Getränke in einem Labor untersucht werden könnten. „Es kann durchaus sein, dass die eine oder andere Flasche einfach zu lange in der Sonne stand. Dann kann einem nach ein paar Schlucken auch schlecht werden“, meinte der Sprecher.

Die eigens gegründete Sonderkommission Tox führe in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt nun Tests durch, um Details zu dem Giftstoff zu erhalten. Eine konkrete Spur verfolgen die Beamten nach eigenen Angaben noch nicht. „Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen.“

München: Vergiftete Getränke in Supermarkt gefunden

Update vom 3. Juni 2020: Einen Tag nachdem die Münchner Polizei mit der Meldung über vergiftete Getränke in Supermärkten im Münchner Westen an die Öffentlichkeit ging, gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Sie nennt weder die betroffenen Märkte, noch um welche Getränke es sich genau handelt. Ebenfalls schweigt die Polizei zu dem verwendeten Lösungsmittel, das in den Flaschen gefunden wurde. 

Es gilt jedoch weiter aufmerksam beim Kauf von Getränkeflaschen zu sein, die manipuliert sein könnten. Sollte der Sicherungsring am Schraubverschluss beschädigt sein oder sollten sich Verunreinigungen an der Flasche befinden, bittet die Polizei darum, sich unter 110 zu melden. 

München: Mit Gift versetzte Getränke in Supermärkten aufgetaucht - Polizei warnt eindringlich

Erstmeldung vom 2. Juni 2020: München - Wer momentan in München Getränke kauft, muss aufpassen: Es besteht Lebensgefahr. Die Polizei spricht eine dringende Warnung an die Bürger aus, gut Acht zu geben - denn in zwei Supermärkten im Münchner Westen wurde tödliches Gift in Getränkeflaschen entdeckt! Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes und sucht nach Zeugen.

Bislang sind dem Team der 22-köpfigen Sonderkommission „Tox“ vier konkrete Fälle bekannt: In den Monaten März und April haben drei Münchner Erfrischungsgetränke gekauft, denen Lösungsmittel beigemischt war. Eine verseuchte Flasche tauchte zudem später noch auf.

München: Vergiftete Getränke - Kunden klagen nach Konsum über Schwindel und Übelkeit

Diese manipulierten Getränkeflaschen wurden in den Verkaufsregalen der Geschäfte platziert. In drei Fällen wurden diese Flaschen durch Kunden erworben und in jeweils geringer Menge konsumiert. Alle drei hierbei betroffenen Personen (eine 34-jährige, eine 42-jährige Frau und ein 48-jähriger Mann, alle aus München) klagten nach dem Konsum über Schwindel, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden

Bereits der Geruch war merkwürdig und als sie ein paar Schlucke getrunken hatten, fiel ihnen ein seltsamer Geschmack auf. In einem der Getränke hatte sich zudem eine milchige Substanz am Flaschenboden abgelagert. Die beiden Frauen mussten sofort im Krankenhaus behandelt werden. Alle drei klagten nach dem Konsum über Schwindel, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden. Inzwischen geht es den Betroffenen wieder gut, doch sie hatten Glück! „Hätten sie jeweils die ganze Flasche getrunken, wären sie gestorben“, sagt Polizei-Sprecher Werner Kraus.

München: Gift in Getränkeflaschen - Frauen aus München müssen behandelt werden

Eine sofortige medizinische Behandlung war bei den zwei Frauen notwendig. Im Rahmen der anschließend durchgeführten Ermittlungen ergaben sich erst die Tatzusammenhänge. Die vorhandene Gefährlichkeit wurde erst aufgrund der umfangreichen Untersuchungen und Analysen bekannt. 

In mehreren Münchner Supermärkten sind Getränkeflaschen aufgetaucht, die Gift enthielten (Symbolbild).
In mehreren Münchner Supermärkten sind Getränkeflaschen aufgetaucht, die Gift enthielten (Symbolbild). © dpa / Christoph Soeder

Die Nachforschungen ergaben weiterhin, dass eine vierte Flasche noch vor dem Verkauf als entsprechend manipuliert festgestellt werden konnte. Die Ermittlungen wurden aufgrund der aktuellen Erkenntnisse vom Kommissariat 11 der Münchner Polizei übernommen. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord

Um welches Lösungsmittel es sich handelt, will er nicht verraten - aus Sorge vor Nachahmern. Auch um welche Lebensmittelmärkte es sich genau handelt, wollen die Ermittler nicht preisgeben. Nur so viel: „Es sind verschiedene Handelsketten. Wir gehen daher nicht davon aus, dass es der oder die Täter auf eine bestimmte Kette abgesehen haben“, erklärt Kraus. Dagegen handelt es sich immer um das gleiche Erfrischungsgetränk - welches, auch das lässt die Polizei derzeit noch offen. „Es kann jedes beliebige Getränk betroffen sein“, warnt Kraus.

München: Getränke mit Gift versetzt: Motiv völlig unklar

Das größte Problem: Das Tatmotiv ist noch völlig unklar. „Es gibt bisher keinerlei Forderungen oder etwas Ähnliches, was ein Ziel erkennen lassen würde“, sagt Kraus. Und eben das macht die Sache so verzwickt: Die Täter könnten überall zuschlagen - in ganz München und bei jedem Getränk! Gleich nach den ersten Vorfällen hat die Polizei umfangreiche Ermittlungen aufgenommen. Dabei fanden die Beamten noch ein viertes vergiftetes Getränk in einem der beiden Supermärkte - rechtzeitig, bevor es jemand kaufen konnte. „Die Untersuchungen und Analysen der Substanz haben etwas gedauert, weshalb wir uns erst jetzt an die Öffentlichkeit wenden“, so Kraus. 

Ein Erpresser hat in der Vergangenheit in Konstanz versucht, Supermärkte mit vergifteten Lebensmitteln unter Druck zu setzen.

München: Polizei warnt vor weiteren Gift-Getränken 

Warnmeldung: Es wird dringend empfohlen beim Kauf von Getränkeflaschen mit Schraubverschluss auf die Unversehrtheit des Sicherungsrings zu achten. Teilweise waren an den bisher festgestellten vier Flaschen sichtbare Verunreinigungen feststellbar. Bereits beim Öffnen einer Flasche kann hier unter Umständen ein auffälliger Geruch wahrgenommen werden. Der Geschmack wurde von den bisher betroffenen Personen als bitter und künstlich-chemisch beschrieben. Bei einer entsprechend verdächtigen Flasche sollte die Substanz nicht entsorgt werden, sondern umgehend der Notruf der Polizei, die 110, verständigt werden.

Achtung! Jeder Supermarkt und jedes Getränk könnten laut Polizei von Giftattacken betroffen sein
Achtung! Jeder Supermarkt und jedes Getränk könnten laut Polizei von Giftattacken betroffen sein. © dpa / Julian Stratenschulte

München: Gift in Getränkeflaschen - Zeugen gesucht

Zeugenaufruf: Gab es ähnliche Vorfälle seit März 2020, bei denen manipulierte Flaschen erworben wurden oder bei denen es im Zusammenhang mit dem Konsum zu den beschriebenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen kam? Personen, die hierzu sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich umgehend mit dem zuständigen Kommissariat 11, SOKO Tox, Tel. 089/2910-0 oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

In Corona-Zeiten ist auch nicht ungefährlich, was ein Mann in Freiburg gemacht hat. Er leckte Lebensmittel in einem Supermarkt an und legte sie dann zurück ins Regal.

Nicht vergiftete Lebensmittel, sondern ein giftiges Tier wurde kürzlich in einem Supermarkt in München entdecktPendlern droht in München die nächste Staufalle. Auf der Prinzregentenstraße werden die Grünphasen der Ampeln verkürzt. Doch hat die Stadt einen guten Grund für diese Maßnahme.

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