Münchner Taxler sieht Messer-Angriff auf Frau: „Sie war blutüberströmt“ - dann wird er zum Lebensretter

Es waren nur Sekunden, die über Leben und Tod entschieden haben. Und es war der Mut eines Einzelnen, der dafür gesorgt hat, dass jetzt wohl das Leben gewinnen wird…
München - Die Courage von Ali P. (29, Name geändert), der am Sonntagabend dazwischenging, als ein Mann auf offener Straße mit einem Messer auf seine Ex-Freundin einstach. Am Tag danach erinnert sich P.: „Ich habe Hilfeschreie gehört. Kurz darauf sah ich eine Frau. Sie war blutüberströmt. Ein Mann stach mit einem Messer auf sie ein – und ich wusste, ich muss handeln“, erzählt Ali P.
„Ich habe nicht lang nachgedacht. Ich musste helfen!“ - Lebensretter Ali P.
Wie der Taxifahrer der tz schildert, machte er am Sonntag kurz vor 19 Uhr gerade beim Subway am Moosacher Bahnhof Pause, um etwas zu essen – da hörte er plötzlich eine Frau um Hilfe schreien. „Ich bin in Richtung der Rufe gelaufen, quer über die Straße. Dort sah ich, wie der Mann auf die Frau einstach“, sagt der 29-Jährige. „Drumherum standen Leute, die haben nichts gemacht…“
Doch für Ali P. war klar: Er musste handeln. „Ich habe gar nicht lange nachgedacht“, sagt er. Mit dem Fuß verpasste er dem Messer-Mann einen Tritt und zog die Frau von ihm weg. Dann rief der 29-Jährige die Polizei. Währenddessen rappelte sich der Angreifer auf und ging erneut auf die Frau los. P. ging wieder dazwischen – und dieses Mal bekam er Hilfe. „Es kamen noch Leute dazu. Der Angreifer ist schließlich geflohen“, erzählt der Taxler. Ein Mann (nämlich der Ehemann des Opfers, wie sich später herausstellte) habe die schwerverletzte Frau schließlich in ein Auto gesetzt und sei mit ihr davongefahren – „in ein Krankenhaus, wie ich mitbekommen habe“, so Ali P.
Münchner Taxler sieht Messer-Angriff auf Frau: „Sie war blutüberströmt“ - dann wird er zum Lebensretter
Offenbar kam der Retter keine Sekunde zu spät. Montag hieß es von der Polizei über die Tatsache, dass die Frau zügig ins Krankenhaus kam: „Aufgrund der dadurch möglichen schnellen ärztlichen Versorgung und einer Notoperation konnte ihr Leben gerettet werden.“
Klar ist mittlerweile: Der Messer-Mann ist der Ex-Freund der Frau, ein 38-jähriger Wohnungs- und Arbeitsloser, bereits polizeibekannt. Er hätte die Frau gemäß Gerichtsbeschluss gar nicht treffen dürfen. Seine Flucht blieb erfolglos: Polizisten schnappten ihn kurz nach der Tat. Er sitzt in Untersuchungshaft – wegen versuchten Mordes. Dass es beim Versuch blieb: Das ist Ali P. zu verdanken.(laf) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Mitten in München hatte eine Frau Glück im Unglück. Nach einem Unfall war eine 29-Jährige klinisch tot - dann geschieht ein Wunder - „ging um Sekunden“.