„Einsatz von Muskelkraft“ nach U-Bahn-Chaos: Was brachte den Zug aus der Spur?

Am Dienstag mussten Pendler in München mächtig Geduld aufbringen: U-Bahn und auch S-Bahn hatten erhebliche Probleme. Wie konnte der Zug den Prellbock rammen? Wir haben nachgefragt.
Update vom 22. November, 17.58 Uhr: Einen Tag später entgleist erneut ein Zug im Münchner Nahverkehr. Der Bahnverkehr ist beeinträchtigt, der Großeinsatz läuft.
Update, 18.21 Uhr: Kleine Fehler, große Wirkung! Was für Herzchirurgen und Baustatiker gilt, ist ebenso wahr für U-Bahn-Fahrer! Das zeigte sich am Dienstagabend am Sendlinger Tor: Weil eine leere U-Bahn anscheinend schnell genug auf einen Prellbock aufgefahren war, um aus der Spur zu geraten, ging auf den Linien U1 und U2 ab 17.30 Uhr knapp drei Stunden gar nichts mehr. Bis zum Betriebsende gab es noch immer erhebliche Einschränkungen.
Darüber, wie es passieren konnte, dass eine – zum Glück leere – Bahn in der Wendeanlage auf einen Prellbock auffährt, bestand laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Mittwoch keine Klarheit. Sprecher Matthias Korte konnte dennoch einen Erfolg vermelden: Techniker hätten den entgleisten Wagen noch in der Nacht – „auch unter Einsatz von Muskelkraft“ – derart bewegen können, dass er bald abtransportiert werden könne.
Das hieß dann aber auch, dass der Zug auch am Mittwoch noch in der Wendeanlage steckte, weswegen auf der Verstärkerlinie U7 den ganzen Tag nichts fuhr – denn genau in dieser Röhre wendet die U7 normalerweise. Bahner sprechen im konkreten Fall übrigens von einer sogenannten Teilentgleisung, weil nur das erste Drehgestell, also die ersten vier Räder, vom Gleis abgekommen ist und nicht der gesamte Zug.
Kostenloser Nahverkehr in München? Ein Tweet der Stadt ließ die Bevölkerung kurzzeitig auf eine angenehme Überraschung hoffen.
U-Bahn entgleist: Einschränkungen im Fahrplan - Spekulationen über Ursache
Update, 6.12 Uhr: Nach einer Störung durch eine entgleiste leere U-Bahn in der Münchner Innenstadt ist die betroffenen Strecke zum Berufsverkehr wieder für den Verkehr frei. „U1 und U2 fahren in beide Richtungen wieder ganz normal ohne Einschränkungen“, sagte ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am frühen Mittwochmorgen. Zu Betriebsbeginn sei die Störung um 5.15 Uhr behoben gewesen. Allerdings entfalle die Verstärkerlinie U7, da die Wendeanlage am Sendlinger Tor noch mit dem entgleisten Zug belegt sei. Dort wende die Linie normalerweise.

Am Dienstagabend war in der bayerischen Landeshauptstadt eine leere U-Bahn entgleist. Verletzte hatte es nicht gegeben, nur einen Sachschaden. Der U-Bahnfahrer ist einem Sprecher zufolge zwischen den Stationen Sendlinger Tor und Fraunhoferstraße gegen einen der Bremsblöcke gefahren. Unklar war zunächst, ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen die Ursache war.
Massive Probleme am Sendlinger Tor nach Entgleisung - Auch Stammstrecke spürt Nachwirkungen
Update, 22.02 Uhr: Die MVG hat nun eine genaue Stellungnahme zur Entgleisung abgegeben und die Hintergründe beschrieben. Personen wurde nicht verletzt.
In einer Mitteilung heißt es: „Erstes Drehgestell entgleist Gegen 17.30 Uhr ist in der Wendeanlage am Sendlinger Tor eine U-Bahn entgleist. Es handelte sich um eine Leerfahrt ohne Fahrgäste. Der Fahrer wurde nach bisherigem Kenntnisstand nicht verletzt. Der Zug fuhr aus bislang ungeklärter Ursache gegen den Prellbock am Ende des Wendegleises und geriet dabei mit dem ersten Drehgestell des ersten Wagens aus der Schiene. Wann der Wagen wieder eingegleist werden kann, ist derzeit noch unklar. Die Einsatzkräfte arbeiten vor Ort an einer Lösung. Sobald zu Störungsdauer und möglichen Auswirkungen auf den U-Bahnbetrieb am Mittwoch belastbare Informationen vorliegen, wird die MVG ihre Fahrgäste auf allen Kanälen informieren.“
Update, 21.07 Uhr: Nach der Entgleisung nach dem Rangieren zwischen Sendlinger Tor und Fraunhoferstraße wurde ein Pendelzug eingerichtet. Zwischen Kolumbusplatz und Sendlinger Tor kommt es zu längeren Reisezeiten. Nun vermeldete die MVG, dass die Störung voraussichtlich bis Betriebsschluss andauern wird.
Massive Probleme am Sendlinger Tor nach Entgleisung - Auch Stammstrecke spürt Nachwirkungen
Update, 20.44 Uhr: Zwischen Kolumbusplatz und Sendlinger Tor ist mittlerweile ein Pendelzug eingerichtet. Trotzdem müssen Pendler noch mit längeren Reisezeiten als gewohnt rechnen.
Ursache war eine Entgleisung der U-Bahn um 18 Uhr. Beim Rangieren soll der Wagon zwischen Sendlinger Tor und Fraunhoferstraße entgleist seien, wie unserer Redaktion zugetragen wurde. Der Zug sei wohl auf Bremsklötze aufgefahren und dann aus Schienen gesprungen. Fahrgäste waren wohl nicht im Zug.
Bahn-Chaos am Dienstagabend: Störung auf der Stammstrecke - Massive Probleme am Sendlinger Tor
Update, 20.18 Uhr: Die Störung bei München Ost ist beendet. Allerdings kann es noch zu Folgeverspätungen von bis zu 30 Minuten kommen. Teilausfälle und Umleitungen sind auch noch möglich.
Auf der U1 und der U2 zwischen Kolumbusplatz und Hauptbahnhof ist der Verkehr weiterhin eingestellt.
Bahn-Chaos am Dienstagabend: Störung auf der Stammstrecke - Massive Probleme am Sendlinger Tor
Erstmeldung vom 29. Oktober, 20.00 Uhr:
München - Auf der Stammstrecke der S-Bahn München kommt es am Dienstagabend zu Verzögerungen. Aufgrund einer technischen Störung bei München Ost kommt es zu Beeinträchtigungen. Die Pendler müssen mit Verspätungen bis zu 30 Minuten rechnen (Stand: 19.35 Uhr). Auch bei der Linie S6 kam es zu Verzögerungen, die allerdings wieder behoben sind.
Kurioses Fundstück in München: U-Bahn-Pendler wunderten sich über ein ungewöhnliches Gerät, das sie auf ihrer Fahrt begleitete.
München: Massive Probleme am Sendlinger Tor
Außerdem vermeldet die MVG erhebliche Probleme am Sendlinger Tor. Die U1, U2 und U7 seien besonders betroffen. Zwischen Kolumbusplatz und Hauptbahnhof ist derzeit kein U-Bahnverkehr möglich, heißt es auf der Website.
Die U1 fährt zwischen Mangfallplatz und Kolumbusplatz sowie zwischen Olympia Einkaufszentrum und Hauptbahnhof. Die U2 fährt zwischen Messestadt Ost und Kolumbusplatz sowie zwischen Feldmoching und Hauptbahnhof. Die U7 verkehrt nicht.
Immer wieder haben Pendler mit Störungen zu kämpfen. Erst jüngst setzte ein Wasserschaden die Stammstrecke außer Gefecht. Zu Problemen kam es auch am Ostbahnhof. Züge mussten eine abstruse Umleitungsfahrt machen. Die neue S-Bahn musste sich seinen Test unterziehen. Auch Alu-Ballons sorgten für S-Bahn-Chaos.
ank