Wie kommen wir warm durch den Winter? Das sind die Heiz-Strategien der Münchner

München fröstelt: nicht bloß, weil jetzt der Winter mit Temperaturen um die null Grad da ist – sondern auch, weil die Kosten fürs Heizen explodieren
Bei einer Umfrage des Verbraucherportals vergleich.org gaben jetzt über 30 Prozent der Befragten an, wegen der hohen Kosten die Heizung möglichst wenig einzuschalten. Über 20 Prozent legen Geld zurück, über zehn Prozent setzen auf bessere Isolierung ihrer vier Wände. Die tz hat nachgefragt: Wie reagieren die Münchner auf den Preis-Hammer bei Gas & Co. – wie wollen sie warm durch den Winter kommen? (L. Zehetmair, J. Limmer)
Münchner Heiz-Strategien vor kaltem Winter: Tür-Spalt geschlossen
Ich versuche, die Heizkosten so gering wie möglich zu halten. Deshalb habe ich alle Fenster und Türen von Experten überprüfen lassen, um alle Potenziale zum Sparen auszunutzen. Und das hat tatsächlich geholfen. Die Experten haben einen kleinen Spalt in der Balkontür festgestellt – sie war also nicht ganz dicht. Handwerker haben diesen Mangel dann behoben. Claudia Hollinger (41)

So spart dieser Münchner Heizkosten: Spezielles Klebeband
Ich probiere bisher noch ganz ohne Heizen auszukommen. Wenn mir kalt ist, ziehe ich einfach einen dicken Pullover und Hausschuhe an oder trinke heißen Tee. Mal sehen, wie lange ich das noch durchhalte. Wenn Gäste kommen, heize ich auch jetzt schon – sie sollen ja nicht frieren. Außerdem habe ich meine Fenster mit einem speziellen Klebeband isoliert, damit weniger Wärme entweicht. Sebastian Randig (36)

Wenn Heizen zu teuer wird: Kein Urlaub mehr
Zum Glück ging es heuer bis Oktober noch ohne Heizung, seit Novembers heizen wir allerdings viel. Unsere Nebenkostenvorauszahlung haben wir von selbst verdoppelt. Wir gehen aber davon aus, dass wir noch mehr draufzahlen müssen. Deswegen müssen wir leider anderweitig sparen: Im Sommer können wir dann nicht weit weg oder gar nicht in den Urlaub fahren. Annika Wienholz (43)

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Münchner Eltern wollen 600 € einsparen, um Heizkosten aufzufangen
Seit etwa einer Woche heizen wir, es geht jetzt nicht mehr anders. Unsere Kinder sind erst ein, vier und sieben Jahre alt, ihre Schlafräume müssen wir warmhalten. Im Wohnzimmer und Bad werden die Heizungen auch aufgedreht. Wir rechnen am Ende des Jahres mit mindestens 600 Euro, die wir mehr zahlen müssen. Wir sind sehr sparsam und gehen weniger aus. Onur Tufa (33), Gastronom und Ehefrau Damla (32), Friseurmeisterin

Planen beim Öl
Im Januar habe ich meinen Öltank vollgemacht, das hat mich 8000 Euro gekostet. Ich schaue jetzt regelmäßig, wann die Ölpreise etwas niedriger sind, damit ich wieder auftanken kann. Doch die hohen Preise haben definitiv einen Anstoß gegeben, um Energie zu sparen. Ich habe zum Beispiel aufgehört, den Fitnessraum zu heizen. Vielleicht ist das etwas Positives – zumindest für die Umwelt. Oliver Dawid (55)

Thermostat hilft, um unnötiges Heizen zu vermeiden
Wir haben uns einen elektronischen Thermostat gekauft, um unnötiges Heizen zu vermeiden. Dieses Gerät regelt, zu welcher Uhrzeit welcher Heizkörper laufen soll – beispielsweise wird das Wohnzimmer immer erst ab Nachmittag erwärmt. Wir leben in einem Mehrfamilienhaus und mussten jetzt bereits eine Vorauszahlung mit 80 Euro monatlich zahlen. Jetzt müssen wir abwarten, was da noch kommt. Wolfgang Kauer (69)