München plant „Wärme-Revolution“: Ausstieg aus fossiler Versorgung - „Schatz im Münchner Untergrund“

Die Stadt München plant eine Wärme-Wende. Bis 2035 soll die fossile Wärmeversorgung mit Öl und Erdgas durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Dabei ist auch Hilfe aus Berlin von Nöten.
München- München* plant den Ausstieg aus der fossilen Wärmeversorgung. Bis 2035 sollen Öl und Erdgas stadtweit durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Noch im Dezember ist ein Grundsatzbeschluss im Stadtrat vorgesehen. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden* (Grüne) nennt das eine „Wärme-Revolution“ und einen „Kraftakt, der nur im Schulterschluss mit der gesamten Stadtgesellschaft zu bewältigen ist“.
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München plant Ausstieg aus der fossilen Wärmeversorgung bis 2035
Wie das konkret funktionieren kann: Dafür liegen jetzt Gutachten mit Handlungsempfehlungen vor. Wesentliche Hebel sind der Ausbau des Fernwärmenetzes mit Geothermie, dezentrale Wärmepumpen, die energetische Sanierung von Gebäuden, ein „Masterplan Solares München“, ein „Bündnis Klimaneutralität“ der Münchner Unternehmen sowie die Verkehrswende mit einem starken ÖPNV* und emissionsfreien Autos.
Nach Meinung von Umweltreferentin Christine Kugler (parteilos) gibt es gute Gründe für diese Strategie. So seien die Preise für Gas und Öl zuletzt stark gestiegen. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen schütze Mieter und Eigentümer vor steigenden Nebenkosten. Zudem mache sich München so unabhängig von weltweiten Entwicklungen.
Erdwärme: „Schatz im Münchner Untergrund“
Die Erdwärme bezeichnete Kugler als „Schatz im Münchner Untergrund“. Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach* (SPD) sprach von „sehr ambitionierten Zielen“. Die SWM hätten aber bereits 2012 die Weichen für Ökowärme-Projekte gestellt. Bis 2035 will der Energieversorger das Erdwärme-Potenzial in München verdoppeln.
Eines ist allerdings klar: Ohne Rückenwind aus Berlin wird das Gesamtprojekt nicht gelingen können. Das machten Habenschaden, Kugler und Bieberbach deutlich. Und Rückenwind bedeutet auch finanzielle Unterstützung, also Förderprogramme vom Bund. (kv) *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA