Verhältnismäßig günstig haben es da Kate (29), Max (30) und Lisa (29) am Marienplatz erwischt. Der Stand, der ein Teil seiner Einnahmen an die Wieskirche spendet, verlangt für den Glühwein-Genuss 4 Euro, ein Euro mehr mit Schuss. „Wir haben 24 Euro für vier Glühwein mit Schuss und einen ohne gezahlt“, erzählt die Truppe aus Fürstenfeldbruck. „Für Münchner Preise ist das wirklich gut“, sagen die drei. Die Standlbesitzer finden den für München-Verhältnisse günstigen Preis selbstverständlich. „Wir kommen vom Land, dort könnten wir den Glühwein nie so teuer verkaufen – und deshalb tun wir es hier auch nicht“, sagen sie.
Das sehen manche Kollegen anscheinend anders. Ein paar Ecken weiter am Marienplatz werden jedenfalls gebrannte Mandeln und Erdnüsse mit essbarem Gold in der Kruste angeboten. 100 Gramm für 17 Euro.
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Irma (65) aus Hamburg, die auf einem München-Besuch durch die vorweihnachtliche Innenstadt schlendert, mag’s lieber deftig als dekadent. Sie liebt das bayerische Essen und kauft sich deshalb am Sendlinger Tor eine Semmel mit vier Rostbratwürsten. „Dafür zahle ich 5 Euro“, sagt sie – und beißt beherzt zu. Sie kommt verhätnismäßig günstig weg, denn bei unserem Christkindl-Rundgang liegen Bratwurstsemmeln meist um 7 Euro. „Fünf Euro lasse ich mir noch eingehen, das sind Münchner Preise, mehr würde ich aber nicht zahlen. Eine lange Bratwurst in der Semmel kostet in Hamburg 3,50 Euro.“
Tina (33) und Claudius (36) müssen ein Stück tiefer in die Tasche greifen. Sie haben sich auf dem Mittelaltermarkt am Wittelsbacherplatz einen im Holzfass geräucherten Lachs geleistet. „Wir haben für das Stück Lachs mit Semmel knappe 18 Euro gezahlt“, sagen die beiden. Alternativ hätten sie statt der Semmel eine Kartoffel wählen können. „Es ist mal was Besonderes, nicht immer nur eine rote Wurst. Es ist zwar teuer, aber auch wirklich sehr gut.“ So gut, dass die beiden sich sogar noch mal eine Portion kaufen würden.
Den Preis erklärt der Standlmann mit der Qualität des Fisches. „Wir verkaufen nur Lachse aus freiem Wildfang. Ein Biozertifikat können wir nicht haben, da die Fische in keinem überwachten Biobetrieb aufgewachsen sind, sondern in der freien Natur“, erklärt er. Generell sei der Wittelsbacherplatz zwar für seine höheren Preise, aber auch für seine qualitativ hochwertigen Produkte bekannt, meint er. (M. Wandinger)