In Münchner Schwimmbad: Mann filmte heimlich Frauen und Mädchen - es war nicht seine erste Tat

Badegäste waren geschockt, als sie Mario R. (32) vor den Umkleiden sahen: Dort hatte er laut Anklage der Staatsanwaltschaft Frauen und Mädchen heimlich gefilmt. Nun muss der Sex-Täter ins Gefängnis.
- Im Westbad riefen Badegäste die Polizei, weil ein 32-Jähriger heimlich Frauen filmte
- Wegen verbotener Videoaufnahmen musste Mario M. sich nun vor Gericht verantworten
- Der Security-Mann muss eine Haftstrafe über zwei Jahre und vier Monate antreten
München - Ein weißes Blatt hält Mario R. (32) vor sein Gesicht, als er morgens den Gerichtssaal A 225 betritt. So sehr schämt er sich. Denn die Staatsanwaltschaft hat den Security-Mitarbeiter angeklagt, weil er Frauen und Mädchen im Westbad gefilmt haben soll - heimlich, ohne deren Wissen. Unter den Wand ihrer Umkleidekabine hinweg. Teilweise mehr als eine Minute lang.

Gleich mehrere Vorfälle dieser Art listet die Anklageschrift für den 26. Januar 2020. Auch einen Mann und einen achtjährigen Buben soll Mario R. gefilmt haben. Badegäste erwischten ihn auf frischer Tat und zeigten den Spanner an. Die Polizei nahm den 32-Jährigen sofort fest. Wegen verbotenen Videoaufnahmen musste er sich nun vor dem Amtsgericht in München verantworten.
„Sie sind nicht zum ersten Mal hier“, schimpfte Richterin Ines Tauscher. Denn Mario R. hat noch einen weiteren Prozess wegen sexueller Nötigung am Hals, bei dem er bereits verurteilt worden war. Vor einigen Monaten hatte er ein Mädchen mehrfach belästigt. Die Strafe am Amtsgericht: zwei Jahre und vier Monate Haft.
München: 32-Jähriger Täter muss ins Gefängnis
Zu den angeklagten Schwimmbad-Vorfällen macht der Security-Mann nun keine Angaben zur Sache - was rechtlich erlaubt ist. Ins Gefängnis muss der Sex-Täter nun aber trotzdem. Denn über Anwältin Claudia Enghofer schloss Mario R. einen sogenannten Deal mit dem Amtsgericht. Der aktuelle Fall wird eingestellt, dafür nimmt M. in dem Fall mit der sexuellen Nötigung des Mädchens seine Berufung zurück. Weil er diese nun Strafe akzeptiert und eben keine Berufung mehr zum Landgericht einlegt, muss er nicht noch länger einsitzen. Andernfalls hätten ihm zwei Urteile und eine noch höhere Haftstrafe als ohnehin gedroht.

Westbad in München: Erst kürzlich nahm die Polizei einen Spanner fest
Immer wieder das Westbad: In den vergangenen Jahren hatte es gleich mehrere Vorfälle dort gegeben, die mit sexuellen Straftaten in Verbindung stehen. 2017 etwa hatte ein Polizist ebenfalls Frauen und Kinder in der Umkleide gefilmt. Er wurde suspendiert. In der Zeit danach ging die Spanner-Angst um - die Verunsicherung war groß, besonders bei Familien. Erst vor rund zwei Wochen kam es schon wieder zu einem Vorfall: Ein 54-Jähriger filmte im Westbad Kinder beim Umziehen. Laut Polizei hatte er sogar sechs verschiedene Handys dabei.