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Fingerzeig für Münchens Zukunft? Mega-Wohnprojekt eingeweiht – OB Reiter zeigt sich begeistert

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Plan der Wohngebäude
Im Grünen und schwungvoll gewunden: Rund 500 Wohnungen sollen hier im Münchner Norden entstehen. © Visualisierung: Ingenhoven

In Moosach entsteht auf dem Knorr-Bremse-Areal ein ganz neues Stadtquartier. Das Richtfest für das erste Gebäude wurde bereits gefeiert.

München - Blasmusik, Bier vom Fass und viele zufriedene Gesichter. Auf der früheren Industriefläche der Knorr-Bremse AG wurde am Mittwoch Richtfest gefeiert. Das erste von vielen, die noch folgen werden. Denn in Moosach, nördlich des Olympiaparks, soll ein neues Quartier entstehen. Mit dem Bürokomplex „Mo´ander“ machte die Opes Immobilien Gruppe gestern den ersten Schritt dafür.

„Das Bürogebäude schafft Schutz für das, was dahinterkommt“, sagt Opes-Geschäftsführer Jürgen Büllesbach. Und das soll schließlich ein völlig neues Stadtquartier werden. Rund 50.000 Quadratmeter Bürofläche und etwa 500 Wohnungen sollen hier einmal entstehen. „Es soll ein gemischt genutztes Quartier sein, das abends nicht die Bürgersteige hochklappt – kein Büropark und keine reine Wohnstätte“, erklärt Büllesbach. Teil davon sollen auch Läden, Gastronomie, eine Kindertagesstätte und ein Pflegeheim sein. Ein solches gibt´s in der Nähe nämlich bisher nicht.

München: Neues Stadtquartier in Moosach soll 2028 fertig sein

Rund eine halbe Milliarde Euro investiert Opes in das neue Quartier, das – wenn alles nach Plan läuft – 2028 fertiggestellt werden soll. Es entsteht quasi rundherum um das denkmalgeschützte Hauptverwaltungsgebäude von Knorr-Bremse. Der Konzern, Weltmarktführer für Bremssysteme von Schienen- und Nutzfahrzeugen, hat seinen Standort weiter in den Norden des Areals verlegt. Dort sind bereits moderne Gebäude für Forschung und Entwicklung entstanden. So ist Platz für Büros, Wohnungen und einen großen Park.

Genau so, wie sich Heinz Hermann Thiele das vorgestellt hatte. Der Unternehmer, der Anfang des Jahres verstorben war, hatte sich mit strategischer Weitsicht für dieses Projekt eingesetzt, um Neues, um Wegweisendes zu schaffen. Ein Fingerzeig für Münchens Zukunft. Wichtig war Thiele dabei vor allem, dass sich auch Menschen mit niedrigerem Einkommen eine Wohnung hier leisten könnten. 40 Prozent der Wohnungen werden sozial gefördert oder preisgedämpft angeboten.

Deshalb habe ihr Mann die Wohnungen auch nicht verkaufen, sondern nur vermieten wollen, stellte Ehefrau und Witwe Nadia Thiele beim Richtfest klar. Zudem versuchen Büllesbach und Co. nun, insbesondere die Nachhaltigkeitsstandards, die gewünscht waren, umzusetzen. „Wir versuchen, ein energieautarkes Quartier zu werden“, sagt der Opes-Geschäftsführer. „Mal schauen, ob das gelingt.“

Jürgen Büllesbach erklärt OB Dieter Reiter, was auf dem Knorr-Bremse-Areal alles entstehen soll.
So ist der Plan: Jürgen Büllesbach (li.) erklärt OB Dieter Reiter, was auf dem Knorr-Bremse-Areal alles entstehen soll. © Oliver Bodmer

OB Dieter Reiter (SPD) freut sich in jedem Fall schon auf das „Richtfest-Festival“ in dem neuen Quartier. „Es wird prägend für den Münchner Norden“, prognostiziert Reiter, der den Entwurf des Stadtviertels sehr gelungen fand. Besonders freue ihn der bezahlbare Wohnraum. Der Oberbürgermeister lobte Knorr-Bremse als Vorzeigeunternehmen und er sei froh, dass es Unternehmen wie die Opes Gruppe gebe, die sich was trauen. Denn geplant ist auf dem Areal auch ein 98 Meter hoher Turm.

Mo‘ander in München: Rund zweieinhalb Jahre bis zum nächsten Richtfest

Das Mo´ander grenzt das Quartier im Süden von der Moosacher Straße ab. Es liegt direkt an der U-Bahn-Haltestelle Oberwiesenfeld. Umhüllt von einer Natursteinfassade soll es auf knapp 20.000 Quadratmetern Platz für Büroräume bieten. Der Name setzt sich zusammen aus dem Stadtteil Moosach und der Architektur, die an den gewundenen Verlauf eines natürlichen Flusses erinnert, einen Mäander.

Das Mo´ander im Bau.
Der Rohbau steht: Noch ist es aber der Phantasie überlassen, wie das Mo´ander einmal aussehen kann. © Oliver Bodmer

Bis zum nächsten Richtfest wird es wohl zweieinhalb Jahre dauern, aber das wird ja nicht das letzte sein. Denn bis das neue Viertel steht, sind noch viele Feste zu feiern.

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