Und während Ehret versuchte, das Bild des neuen Candidplatzes mit viel Grün und moderner Atmosphäre zu zeichnen, herrschte Unmut bei einigen Teilnehmenden. So stießen etwa die Vorschläge, auch den Bereich unter der Brücke – derzeit ein Parkplatz – zu verschönern, auf Gegenwehr. „Das Grundstück gehört Ihnen doch gar nicht“, riefen einige Bürger dazwischen. „Vielleicht sind die Leute auf diese Parkplätze angewiesen? Wer sind Sie denn, dass Sie denken, Sie können uns so bevormunden?“
Während des anschließenden Workshops durften die Anwesenden noch einmal Fragen stellen und Anregungen schriftlich festhalten. Während einige das Angebot nutzten, gesellten sich andere lieber nach draußen zu der Bürgerinitiative, die ihre Sicht auf das Projekt schilderte und deutlich mehr Zuspruch bekam als der Investor. „Das war einfach eine Werbeveranstaltung. Die wollen nur ihr Projekt verkaufen, und kritische Stimmen werden gar nicht erst gehört“, fand Anwohnerin Verena Mildner. Gegen eine Neugestaltung des Platzes habe sie nichts, betonte sie. „Aber es sollte der Gemeinschaft dienen.“
Das war auch das eindeutige Ergebnis des Workshops. Die Untergiesinger wünschen sich Sport- und Kulturorte, Kitas und Seniorentreffs, Erholungsmöglichkeiten und öffentliche Dachterrassen. Ohne Monsterpreise und ohne Konsumzwang. Auch dem Wunsch nach einer Einwohnerversammlung stimmte Weisenburger zu – er gehe davon aus, dass der BA dem zustimmen werde. - Ann-Kathrin Kapteinat