14 Tage ist das jetzt her, und bei der Münchnerin waren die Bilder noch ganz greifbar, als sie unserer Zeitung Ende der vergangene Woche von den dramatischen Momenten berichtete: „Ich habe am Ende des Flurs ein grelles Licht gesehen.“ Sofort rannte sie zu ihrer Lebensgefährtin ins Schlafzimmer. Sie wollte sie wecken und dann zusammen mit ihr raus aus der Wohnung im ersten Stock. Aber: Dafür war es dann schon zu spät. „Ich habe die Tür nur zwei oder drei Sekunden wieder aufgemacht, sofort sind riesige Flammen durch den Türspalt geblitzt“, erzählte sie immer noch unter Schock. Der Weg durchs Treppenhaus: unmöglich.
Die Rettung kam stattdessen durchs Küchenfenster: Auf einer Trageleiter stand dort ein Feuerwehrmann. Er half den Frauen nach unten, in Sicherheit.
Martina F. hat diese Brandnacht überlebt – und das ist keine Selbstverständlichkeit. Für die Feuerwehr war das nämlich ein Einsatz unter erschwerten Bedingungen. Die Retter konnten nicht mit einer Drehleiter arbeiten, wie es in diesem Fall eigentlich am besten gewesen wäre. Denn: Ein Auto hatte verbotenerweise in der Feuerwehrzufahrt geparkt, also kamen die Retter mit dem Drehleiter-Lkw nicht zum Einsatzort. Stattdessen mussten sie herkömmliche Trageleitern einsetzen – was länger dauert und deshalb die Gefahr für die Opfer erhöht. Bei höheren Häusern geht das gar nicht.
Die Feuerwehrleute haben in jener Nacht insgesamt 14 Menschen und einen Hund aus dem Haus gerettet. Vier Menschen erlitten eine leichte Rauchvergiftung, ernsthaft verletzt wurde niemand bei dem Brand, der möglicherweise entstand, weil eine Couch neben einem Nachtspeicherofen Feuer gefangen hatte und der in einer Katastrophe hätte enden können – auch wegen eines falsch geparkten Autos. MIRIAM SCHUSTER *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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