Auf einem großen Plakat, das den Isarverlauf in München zeigt, konnten Passanten selbst beschriftete Aufkleber anbringen, die Wünsche oder ihren hoffentlich zukünftigen Lieblingsort kennzeichnen. Darauf fanden sich dann Forderungen wie: mehr Bäume, Terrassen am Ostufer, ein Strandcafé oder weniger Müll. Jemand schrieb auf einen weiteren Aufkleber: „Flanieren statt Autofahren“. Eines der zentralen Probleme in der Planung, die immer wieder Anklang findet, wie Gebhard erläuterte. Denn solange die Straßen entlang der Isar, wie die Erhardt- oder Steinsdorfstraße, so stark vom Autoverkehr genutzt werden, könne keine bessere Zugänglichkeit aus den Stadtvierteln stattfinden. Die einzige Möglichkeit sei, den Verkehr zu reduzieren und Geschwindigkeiten zu beschränken.
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Bei einer Podiumsdiskussion erklärte Florian Hofstätt vom Baureferat München, dass die Umsetzung von Untergiesing bis Haidhausen schon gut funktioniere und deshalb auch in der Innenstadt weiter vorangetrieben werde. Die ökologischen Beweggründe erklärte Dr. Aude Zingraff-Hamed von der Technischen Universität München. Es gehe vor allem um kulturelle und ökologische Entwicklungen, betonte sie. Das Zusammenleben von Mensch, Natur und Tier solle noch mehr beachtet werden. Vor allem die Renaturierung stelle einen wichtigen Bestandteil der Planung dar. Das Ziel: nicht nur Erholung für den Menschen, sondern auch für die Natur.
Wir sprachen mit Münchnern, die uns von ihren ganz persönlichen Wünschen für die Isar erzählten. Marie-Theres Wandinger
Es wäre schön, wenn man die Isar mehr zum Schwimmen nutzen könnte. Es ist schon ein Isarflussbad erdacht, das ist aber furchtbar teuer. Trotzdem fänden wir das toll, vielleicht auch für München Süd, Zentrum und Nord. Die Stufen kennen wir vom Flaucher – schön! Hier wirkt der Fluss fast ein wenig gefährlich mit den Schleusen, das könnte man auch anders lösen. Barbara Schalch (58) aus München und Jürgen Ehrhardt (54) aus Starnberg
So eine Art Promenade würden wir toll finden. Auch Sitzgelegenheiten, so wie in Köln am Rhein. Den Straßenverkehr könnte man auch reduzieren. Vielleicht könnte man ihn ganz weglassen beziehungsweise nur noch den öffentlichen Verkehr durchlassen. Zum Hinsetzen oder Baden lädt die Isar leider nicht besonders ein. Man geht eher an der Isar entlang zum Radeln. Es wäre auch schön, wenn man die Ballungsräume der Isar besser verteilen könnte. Christian (29) aus München, Max (29) aus Frankfurt und Florian (29) aus Bonn
Die Zugänglichkeit der Isar muss definitiv verbessert und der Verkehr entlang der Isar reduziert werden. Für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwägen muss es Querungsmöglichkeiten geben. Wenn ich an Lokale und Ähnliches am Ufer denke, dann befürchte ich, dass die Isar zur Feiermeile wird. Und dann ist das Schöne an der Isar – die Ruhe – verloren. Jörg Koppen (67), Rentner aus Deisenhofen
Wir wohnen hier auf der Praterinsel und wir hätten gern viel mehr Plätze, wo man verweilen kann. Mehr Grün, ohne Asphalt. Auch mehr Kulturmöglichkeiten, wie früher der Kulturstrand. An und für sich wären Sitztreppen genial und dass es hier auch wirklich nutzbar wäre. Die Treppe hinter dem Museum wieder zu befestigen, wäre ganz wichtig. Manuela (38) und Andreas (51) Grundhoff aus München
Diese konkreten Pläne stellte die Stadt beim Fluss-Gipfel vor: Das Alpine Museum wird saniert – hier soll ein Gartencafé zum Genießen an der Isar einladen. Auch eine Neugestaltung des Wehrsteigs ist geplant, wo sich die Münchner künftig auf Holzliegen in der Sonne erholen könnten.
An der Erhardtstraße zwischen Cornelius- und Ludwigsbrücke möchten die Planer Stufen zum Wasser schaffen. Daneben soll es eine Promenade mit Bäumen geben.