Und das funktioniert so: Das Kreativ-Unternehmen mirari aus Quebec projiziert Videobilder der Schäfflerfiguren von hinten in die Fenster des Veranstaltungsorts Le Diamant. Das wirkt dann so, als würde der berühmte Tanz direkt in dem Gebäude auf dem Place D’Youville stattfinden. Oder, wie es die Veranstalter vor Ort sagen: „So haben die Passanten in Quebec den Eindruck, mitten auf dem Marienplatz in München* zu stehen.“ So gesehen haben die Kanadier derzeit mehr Münchner Advent als die Münchner* selber. Denn: Bei uns gibt’s zwar das Original-Glockenspiel im Rathaus, aber keinen Christkindlmarkt zu seinen Füßen – der ist wegen Corona abgesagt worden…
In der Serie „Geheimes München“ blickte die tz hinter die Kulissen des Glockenspiels im Münchner Rathaus.
Das im Glockenspiel dargestellte Ritterturnier fand anlässlich der Hochzeit von Herzog Wilhelm V. mit Renate von Lothringen im Jahr 1568 statt. Beim Wettkampf triumphierte der bayerische Ritter über seinen lothringischen Gegner. Neben dem Fürstenpaar und seinem Hofmarschall gehören insgesamt 16 Figuren zu dieser Szene.
In der unteren Etage tanzen die Schäffler. Die Fassmacher sollen sich nach einer schweren Pestepidemie als Erste wieder auf die Straßen gewagt und mit ihrem Tanz die Bevölkerung erheitert haben. Der Tanz der Münchner Schäffler findet seither alle sieben Jahre statt.
Täglich um 11 und 12 Uhr beginnt das Glockenspiel im Rathausturm des Neuen Rathauses am Marienplatz, teilt die Stadt München mit. Von März bis Oktober ist es auch noch um 17 Uhr zu sehen. *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA