Am Sonntag ist Fahrplanwechsel - Münchner müssen dann wesentlich tiefer in die Tasche greifen

Der Fahrplan beim MVV wechselt am Sonntag. Das bringt Neuerungen mit sich - und erhöhte Fahrpreise. Wir geben einen Überblick, was sich alles ändert.
München - Der Fahrplanwechsel ist stets ein Datum, an dem Pendler um ihr Geld bangen müssen. So auch an diesem Sonntag: Der MVV wird seine Preise erneut erhöhen. „Die Corona-Pandemie* bescherte uns enorme Einnahmeausfälle. Dennoch haben wir, haben die Verkehrsunternehmen, das Angebot während der gesamten Zeit nahezu vollständig aufrechterhalten“, erklärt MVV-Chef Bernd Rosenbusch. Der Ausgleich der gestiegenen Kosten sei notwendiger denn je, um das Leistungsangebot erhalten und weiter ausbauen zu können.
Der MVV erhöht die Preise im Schnitt um 3,7 Prozent. Die beliebte Streifenkarte kostet dann 15,20 Euro statt bisher 14,60 Euro, eine Monatskarte in der M-Zone 59,10 Euro (bisher 57 Euro). Pendler in den Zonen M+1 etwa zwischen Germering oder Dachau und München* müssen für die Monatskarte nun 95,40 Euro berappen (bisher 92 Euro), die Monatskarte M+2 kostet künftig 118,10 statt 114 Euro.
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MVV-Fahrplanumstellung: Preis der Wochenkarte bereits heiß diskutiert
Vor allem bei der Preiserhöhung der Wochenkarte für die Zone M gab es bereits großen Unmut: 18,60 Euro (statt 17,80 Euro) soll die Karte künftig kosten. 1860 - eine Zahl, die kein Bayern-Fan sehen möchte. Und schon gar nicht bezahlen, handelt es sich doch um das Gründungsjahr des blauen Rivalen.
Bei der BRB steigen die Preise um 1,7 Prozent, bei der DB im Fernverkehr um 1,9 Prozent. Die Bahncards werden um 2,9 Prozent teurer, die beliebte BC 25 (2. Klasse) zum Beispiel kostet künftig 56,90 - 1,20 Euro mehr als bisher. Der Bahncard-Verkauf war bei der DB wegen der Pandemie* zuletzt eingebrochen - ob die Preiserhöhung dazu beiträgt, dass das Geschäft wieder anzieht, bezweifeln Fachleute.
Fahrgastverband Pro Bahn hält Erhöhung für überzogen
Wie schon so oft bei Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr, stellt sich die Frage: Kann ich mit bereits gekauften, alten Tickets überhaupt noch fahren? Bis zum 31. März 2022 können die alten Fahrkarten des Zonen- oder Kurzstreckentarifs noch aufgebraucht werden. Oder man tauscht sie um und zahlt den Aufpreis - allerdings zusätzlich einer Bearbeitungsgebühr von zwei Euro.
Der Fahrgastverband Pro Bahn hält die aktuellen Preiserhöhungen für überzogen. „Angesichts der desolaten S-Bahn-Lage* wirkt die Preiserhöhung wie Hohn“, sagt Sprecher Andreas Barth. Zudem stört ihn, dass die Erhöhung „maximal intransparent hinter verschlossenen Türen ausgekartet wurde.“ Das Ergebnis ist dagegen an jedem Automaten ablesbar. *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA