Das Schicksal der Trentiner Bärin Gaia (amtliches Kürzel JJ4), die den Jogger Andrea Papi tötete, hat den Tierrechtler von Anfang an bewegt: „JJ4 ist zuvor nicht durch Aggression aufgefallen. Bei dem tragischen Angriff auf den Jogger hatte sie ihre zwei Junge dabei. Die schnellen Bewegungen des Joggers dürften sie erschreckt haben. „Das tragische Geschehen ist aus einer sehr unglücklichen Situation entstanden“, so van Gaál.
Der Trienter Privinzpräsiddent Maurizio Fugatti von der rechten Lega hatte nach dem tödlichen Vorfall eine Tötungsanordnung gegen Gaia verhängt. JJ4 wurde gefangen und in das Bärengehege Casteller bei Trient gebracht.
„Wir haben sofort ein Absichtsklärung beim Verwaltungsgericht abgegeben, dass wir die Bärin in unserem Bärengnadenhof aufnehmen würden“, berichtet von Gaál. Das Verwaltungsgericht setzte darauf den Tötungsbefehl Fugattis per Eileintscheidung aus, auch eine zweite Keulungsanordnung wurde außer Kraft gesetzt.
Die Begründung des Gerichts lautete: Da Gaia gefangen ist, stelle sie keine Gefährdung der Allgemeinheit mehr da. Auch Fugattis Argument, der italienische Staat müsste die Kosten für den Transfer tragen, was nicht zu rechtfertigen sei, wurde von der Gewerkschaft für Tiere ausgehebelt: „Wir würden nicht nur für den Unterhalt der Bärin aufkommen sondern auch den Transport finanzieren“, so von Gaál zu unserer Redaktion. Der Bärengnadenhof sei in der Lage, Gaia aufzunehmen. Von Gaál: „Wir haben schon 19 Jahre Erfahrung mit Bären.“