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Neues Duo führt die Grünen in München - Partei dringt auf schärfere Corona-Maßnahmen: Hebammen sollen impfen

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Grünen-Chefs: Joel Keilhauer und Svenja Jarchow-Pongratz.
Grünen-Chefs: Joel Keilhauer und Svenja Jarchow-Pongratz. © Andreas Gregor/Grüne München

Die Münchner Grünen haben einen neuen Vorstand: Svenja Jarchow-Pongratz wird künftig gemeinsam mit Joel Keilhauer die Partei führen. Das hat der Stadtparteitag entschieden. Die Mitglieder verabschiedeten zudem ein Papier, das auf viel schärfere Corona-Maßnahmen im Freistaat dringt.

München - Sie neige ja zur Emotionalität, sagt Ursula Harper. Da bestehe bei so einer Abschiedsrede natürlich die Gefahr entsprechend tränenreicher Worte. Doch die amtierende Vorsitzende der Münchner Grünen schaffte es am Mittwochabend trockenen Auges durch den Stadtparteitag. Harper, 54, zieht sich aus gesundheitlichen Gründen zurück, trat nicht mehr für das Amt der Co-Vorsitzenden an. „Es war ein tolles, interessantes Jahr mit vielen Begegnungen und tollen Leuten.“

Svenja Jarchow-Pongratz wird neue Co-Vorsitzende der Grünen München

Ihre Nachfolgerin ist in der Kommunalpolitik bereits bekannt. Svenja Jarchow-Pongratz (41) ist Wissenschaftlerin und Dozentin an der TU München im Fachgebiet Gründungsfinanzierung und engagiert sich seit 2011 bei den Grünen. Sie ist seit 2014 Mitglied der Grünenfraktion im Bezirksausschuss Maxvorstadt und seit 2020 BA-Vorsitzende. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.

Wiedergewählt als Co-Vorsitzender der Münchner Grünen wurden Kinderpfleger Joel Keilhauer (29). Das Amt der Schatzmeisterin übernimmt die IT-Projektmanagerin Christina Wildberger (46). Stadträtin und Ärztin Angelika Pilz-Strasser (66) wird stellvertretende Vorsitzende und soll so ein Scharnier zwischen Stadtvorstand und Stadtrat sein. Arne Brach (44), Fachreferent für Queerpolitik im Landtag und Fraktionssprecher im Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt wird auch künftig im Stadtvorstand sein. Ebenso ist Gerrit Siegers (33), Biochemiker und OVV-Sprecher, ist wiedergewählt worden.

Grüne München fordern schärfere Corona-Maßnahmen: Hebammen sollen impfen

Überdies haben die Grünen beim Stadtparteitag ein Papier verabschiedet, das schärfere Maßnahmen in der Corona-Pandemie postuliert. Gefordert wird unter anderem die massive Verstärkung der Impfkampagne, Impfen sollen neben Apothekern und Zahnärzten auch Amtsärzte, Pflegekräfte und Hebammen. Impfangebote sollen vermehrt an Bahnhöfen, in Ämtern, in Einkaufszentren, an sozialen Brennpunkten oder in Seniorenheimen erfolgen.

Ferner dringen die Grünen auf weitreichendere Kontaktbeschränkungen. Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, die Gastronomie, das Beherbergungswesens, Geschäfte für körpernahe Dienstleistungen sollen geschlossen werden Hinsichtlich der Präsenzpflicht gelte dies auch für Hochschulen. Ausgenommen seien Friseure, medizinische, therapeutische und pflegerische Leistungen sowie Schulen und Kindertagesstätten. Groß- und Einzelhandel sollen geöffnet bleiben, der Zutritt aber begrenzt werden.

Grüne München: Freistaat soll Katastrophenfall erhöhen

Zudem wird der Freistaat aufgefordert, den Katastrophenfall auf die höchstmöglichste Stufe „3b“ zu erhöhen. Damit könnten Krankenhäuser, die bisher keine oder nur wenige Covid-19 Patienten behandeln, verpflichtet werden, dies zu tun. Wie berichtet, hatte der Chef der München Klinik, Axel Fischer, im Plenum bereits seinem Unmut über ein Ungleichgewicht Luft gemacht. „Es gibt immer noch viele Fachkliniken, die weiter ästhetische und orthopädische Operationen durchführen.“ Das sei extrem frustrierend.

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