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Diese Münchner Türme sind umstritten: Das sagen die Nachbarn zu Plänen für Paketpost

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Die Pläne für die Paketposthalle sehen derzeit zwei Türme vor, die 1100 Wohnungen sowie Büros mit 3000 Arbeitsplätzen beherbergen sollen.
Die Pläne für die Paketposthalle sehen derzeit zwei Türme vor, die 1100 Wohnungen sowie Büros mit 3000 Arbeitsplätzen beherbergen sollen. © Herzog & de Meuron

Hier könnte München richtig klotzen! Am Areal der alten Paketposthalle (Neuhausen) sollen zwei 155 Meter hohe Türme entstehen – für 1100 Wohnungen und 3000 Arbeitsplätze. Und die alte Halle soll sich in eine moderne Begegnungs- und Kulturstätte verwandeln.

Das zumindest sehen die Pläne vor – sie sind aber umstritten. Denn: Seit dem Bürgerentscheid 2004 gilt, dass kein Gebäude höher sein darf als 100 Meter – allerdings ist das juristisch nicht mehr bindend. Die Debatte ist entbrannt: Wie hoch darf man in München bauen? Die Bürger sollen im Herbst diskutieren, wir haben uns schon mal vor Ort umgehört, wie die Pläne ankommen: (Valentina Wild)

Ornella De Masi (31), Personaltrainerin
Ornella De Masi (31), Personaltrainerin. © Oliver Bodmer

Münchner Projekt mit zwei 155 Meter hohen Türmen umstritten: Viertel ist schon betonlastig

Ich bevorzuge es eher minimalistisch. Schon heute sind wir zugebaut genug – da besteht doch überhaupt kein Bedarf für zwei weitere Hochhäuser. Je weniger, desto besser. Das Viertel ist mir eh schon zu betonlastig. Auch von der Höhe her würde das Projekt nicht reinpassen. Aus der Paketposthalle könnte man aber was Schickes machen, die Idee mit dem Begegnungs- und Kulturzentrum finde ich echt gut. Ornella De Masi (31), Personaltrainerin

Gabriele Ebert (59), Bankerin
Gabriele Ebert (59), Bankerin. © Oliver Bodmer

München: Mit zwei gigantischen Hochhäusern nicht einverstanden

Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit erinnern, in der das gesamte Gebiet noch grün und offen war. Klar, wir kämpfen heute mit Wohnungsnot. Das ist aber noch lange kein Grund, zwei gigantische Hochhäuser hier hinzuklatschen. Zusätzlich soll ja die Hälfte zu Büros werden. Damit bin ich nicht einverstanden. Ich bin aber froh, wenn endlich was Nützliches aus der alteingesessenen Posthalle gemacht wird. Gabriele Ebert (59), Bankerin

Frank Naundorf (50), IT & Finance
Frank Naundorf (50), IT & Finance. © Oliver Bodmer

Macht das Münchner Stadtbild zunichte 

Für diese Turm-Pläne habe ich kein Verständnis. Das passt nicht in die Optik und macht das ganze Stadtbild zunichte. An sich ist das Bauwerk sehr interessant, aber leider vollkommen überdimensioniert. Wenn die Halle schön umgestaltet wird, sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit für die beiden Wolkenkratzer. Die Idee mit der Posthalle als Begegnungsstätte finde ich nämlich prima. Schade, dass der frühere Plan mit der Konzerthalle nicht umgesetzt wurde. Frank Naundorf (50), IT & Finance

Eberhard Christ (53), Projektmanager
Eberhard Christ (53), Projektmanager. © Oliver Bodmer

Sich weiterentwickeln und futuristischer denken: Unbedingt wagen

Ich hatte mal einen Freund, der war Architekt – und der meinte einst: „Wenn wir immer nur das machen, was wir in der Vergangenheit gemacht haben, dann werden wir nie Fortschritte erzielen.“ Den Bau sollte man unbedingt wagen. Die Gesellschaft soll sich weiterentwickeln und futuristischer denken. Voller wird es hier doch sowieso. Ich finde auch, dass die vorgeschlagene Höhe voll und ganz okay ist – auch wenn wir uns hier nur knapp außerhalb des Rings befinden. Eberhard Christ (53), Projektmanager

Stefanie Roth (24), Studentin
Stefanie Roth (24), Studentin. © Oliver Bodmer

München: Zu den Plänen für zwei Hochhaus-Giganten zwiespältige Meinung

Es ist immer schwierig, wenn irgendwo ein großes Gebäude auftaucht. Meine Meinung dazu ist ziemlich gespalten: Einerseits ist das Hochfahren zweier 155 Meter hoher Türme ein nennenswerter Einschnitt in die Silhouette des Viertels, andererseits bringt es viele positive Effekte mit sich. Dass die alte Posthalle zur Begegnungsstätte wird, finde ich klasse. Wichtig ist mir, dass die Aufzüge leicht zugänglich sind, damit die beiden Gebäude von jedermann genutzt werden können. Stefanie Roth (24), Studentin

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