„Ergebnisse ernüchternd“ – Münchner Stadtwerke sehen keinen Nutzen intelligenter Stromzähler
Die Münchner Stadtwerke sehen keinen Nutzen intelligenter Stromzählern. Der SWM-Chef kündigte Bemühungen beim Ausbau erneuerbarer Energien an.
München – Die Energiekrise lässt die Strompreise nach oben schießen. In München müssen die Bürger mit einer Erhöhung von 120 Prozent klarkommen. Viele versuchen Strom und Gas zu sparen, teils mit kreativen Lösungen. Sogenannte intelligente Stromzähler, die digital den Stromverbrauch messe, könnten auch eine Spar-Methode werden. Der Chef der Münchner Stadtwerke (SWM) glaubt allerdings nicht daran.
Laut ihm helfen intelligente Stromzähler nicht beim Energiesparen. „In Pilotversuchen sind diese Systeme meist kein Erfolg. Denn sie verbrauchen selbst viel Strom, was blöd ist“, sagte SWM-Chef Florian Bieberbach der Süddeutschen Zeitung (Samstagsausgabe). „Zudem reagieren viele Menschen eher unwillig, wenn man ihnen sagt, sie sollen ihren Stromverbrauch an die Börsenpreise anpassen.“
SWM-Chef gegenüber Stromregulierung skeptisch
In München habe man bereits vor Jahren erprobt, den Stromverbrauch der Menschen zu steuern. „Die Ergebnisse waren ernüchternd. Die meisten Menschen wollen dann waschen, wenn ihre Wäsche schmutzig ist, und dann kochen, wenn sie Hunger haben.“ Sinnvoll sei gesteuerter Verbrauch allerdings bei Wärmepumpen und Elektroautos, ergänzte Bieberbach.

Der SWM-Chef kündigte weiter Bemühungen beim Ausbau erneuerbarer Energie an: „Ab 2025 wollen die Stadtwerke so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz München verbraucht.“ Bis auch der Wärmemarkt unabhängig von fossilen Quellen sei, werde es aber länger dauern. „Die letzte Gasheizung wird vielleicht erst 2045 abgeschaltet.“ (tkip/dpa)
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