Kampf um Wiesn-Reservierunge: So kommen Sie jetzt noch an Tische

Am 17. September wird endlich wieder o‘zapft - und der Kampf um die Wiesn-Tische läuft. Wie man reservieren kann, was das kostet - und wo es überhaupt noch Plätze gibt. Hier gibt es alle Infos.
München - A frische Maß Bier, a resches Hendl und endlich wieder zusammen schunkeln: Nach langer Corona-Pause sehnen nicht nur die Münchner das Oktoberfest 2022 herbei, auf dem am 17. September o‘zapft wird. Der Andrang auf die Tische in den Festzelten ist seit dem Wiesn-„Ja“ des Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD) entsprechend groß: „Seit der Zusage merken wir, dass die Anfragen für Reservierungen deutlich zunehmen“, sagt etwa Peter Inselkammer vom Armbrustschützen-Zelt.
Um sich vor allem am Wochenende und in größeren Gruppen einen Platz im Wiesn-Zelt zu sichern, wollen viele Besucher einen Tisch reservieren. In einigen Festzelten sind die Kontingente der reservierbaren Tische daher schon so gut wie ausgeschöpft. Aber: Es werden auch immer wieder Reservierungen frei.
Oktoberfest 2022: Wie reserviere ich einen Tisch im Festzelt?
Die großen und kleinen Festzelte auf der Wiesn im München schalten in der Regel ab dem Frühjahr die Reservierungsmöglichkeiten auf ihren Internetseiten frei. Wer schnell ist - und Glück hat - kann dann bereits einen Tisch reservieren. Es lohnt sich auch, kurz vor Wiesn-Beginn auf den Websites nach freigewordenen Reservierungen zu schauen.
In welchem Oktoberfest-Zelt sind noch Reservierungen möglich? Ein Überblick (Stand: 16. Mai):
- Armbrustschützen-Festzelt: Die Reservierungen von Mittagstischen sind hier online möglich. Die Anfragen für Abendtische werden per Telefon unter der Nummer 089/23 70 37 03 oder Fax unter 089/23 70 37 05 entgegengenommen.
- Augustiner Festhalle: Wie die Wirte auf der Homepage mitteilen, können gerade keine neuen Reservierungsanfragen aufgenommen werden. Wenn es wieder freie Tische gibt, wird dies ab Mitte Juni über die Internetseite der Augustiner Festhalle bekanntgeben.
- Fischer-Vroni: Reservierungen für Mittagstische sind auf der Internetseite der Fischer-Vroni möglich. Die Kontingente werden dort laufen aktualisiert.
- Hacker-Festzelt: Auch im Hacker kommt man mit den Anfragen im Moment nicht hinterher. Die zuständigen Mitarbeiter werden laut Betreiber Toni Roiderer gerade eingearbeitet. Ab ca. Ende Juni sollen die freien Plätze für eine Reservierungsanfrage online zur Verfügung gestellt werden.
- Hofbräu-Festzelt: Derzeit können im Hofbräu keine Reservierungsanfragen angenommen werden. Wie die Wirte auf ihrer Website angeben, befinden sich noch sehr viele Anfragen in der Bearbeitung. Im Laufe der kommenden Wochen werden hier immer wieder Reservierungstermine freigeschaltet.
- Käfer Wiesn-Schänke: Eine Reservierungsanfrage für einen Mittagstisch nehmen die Käfer-Wirte über ein Online-Formular entgegen.
- Kufflers Weinzelt: Reservierungen sind über das Online-Formular oder unter 089/29 07 05 17 möglich.
- Löwenbräu-Festzelt: Hier können unter der Woche (Montag bis Donnerstag) Mittagstische reserviert werden. Reservierungsanfragen sind per E-Mail an mail@loewenbraeuzelt.de zu richten.
- Marstall-Festzelt: Für das Marstall-Festzelt können online Mittagstische reserviert werden.
- Ochsenbraterei: Reservierungsanfragen mit Terminwunsch, Personenanzahl, Uhrzeit, Name und Anschrift sind per Mail an info@ochsenbraterei.de möglich. Via ochsenbraterei.de geht‘s direkt zum Online-Reservierungstool.
- Paulaner Festzelt: Die Website wird gerade überarbeitet. Normalerweise kann die Reservierungsanfrage für einen Tisch im Paulaner Festzelt online eingereicht werden.
- Pschorr-Bräurosl: Im Pschorr-Bräurosl können Reservierungsanfragen per E-Mail unter reservierung@braeurosl.de gestellt werden. Im Anschluss erhält man einen Buchungscode, mit dem an den verfügbaren Tagen mittags maximal zwei Tische reserviert werden können.
- Schottenhamel-Festhalle: Reservierungen für Tische in der Schottenhamel-Festhalle sind über das Online-Formular möglich.
- Schützen-Festzelt: Auf der Homepage des Schützen-Festzelts informieren die Wirte darüber, dass bereits alle Mittags- und Abendtische restlos ausreserviert sind. Man solle aber ab Mitte Juli noch einmal nachsehen, wenn erfahrungsgemäß wieder Tische frei werden.
- Festzelt Tradition (Oide Wiesn): Mittagsreservierungen bis 16 Uhr und Abendreservierungen ab 17 Uhr sind in dem Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn über ein Online-Formular möglich.
- Herzkasperl-Festzelt (Oide Wiesn): Auch im Herzkasperl-Zelt kann man online einen Tisch reservieren.
- Volkssängerzelt „Zur Schönheitskönigin“ (Oide Wiesn): Hier ist die Reservierung für einen Tisch im Festzelt über die Website der „Schönheitskönigin“ möglich.
Oktoberfest 2022: Habe ich auch ohne Reservierung die Chance auf einen Tisch im Wiesn-Zelt?
Wer rechtzeitig da ist, kann oft auch ohne Reservierung einen Tisch auf der Wiesn ergattern. Immerhin müssen die Festzelte immer ein Viertel der Tische freihalten. An Sams-, Sonn- und Feiertagen bis 15 Uhr muss sogar die Hälfte der Tische ohne Reservierung bleiben, danach noch 35 Prozent. Ausngenommen sind die Käfer-Weinschänke und das Weinzelt.
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Durch die strenge Reservierungs-Regelung sollen auch Spontanbesucher eine Chance auf die kühle Maß am Biertisch haben. In den Biergärten vor den Zelten kann übrigens gar nicht reserviert werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit der Spontanreservierung. Dabei werden maximal 24 Stunden vorher weitere zehn Prozent der Tische zur Reservierung freigegeben.
Oktoberfest: Heimvorteil für Münchner: Reservierung durch das Münchnerkontingent
Und Münchner haben einen Heimvorteil: An Samstagen und Sonntagen dürfen die Wirte zusätzlich 15 Prozent der Tische reservieren lassen, wenn sie sie als sogenanntes Münchnerkontingent ohne Mindestverzehr abgeben. Um so einen Tisch zu bekommen, müssen die Gäste bei der Reservierung mit ihrem Personalausweis belegen, dass ihr Hauptwohnort München ist.
Was kostet eine Reservierung im Bierzelt auf dem Oktoberfest?
An sich ist die Reservierung eines Wiesn-Tischs kostenlos. Im Voraus muss man sich allerdings Wertmarken kaufen, zum Beispiel für zwei Maß Bier und ein halbes Hendl. Pro reserviertem Tisch (an dem acht bis zehn Personen Platz haben) macht das im Schnitt 350 Euro Gutschein-Kosten. Verzehrmarken, die übrig sind, können in den Stammhäusern der Wirte auch noch nach dem Oktoberfest eingelöst werden.
Vorsicht vor dubiosen Angeboten im Internet
Die Wiesn-Wirte wehren sich schon lange dagegen, dass Reservierungen von Tischen weiterverkauft werden. Im April 2022 fiel dazu sogar ein Urteil vor dem Landgericht München, das den überteuerten Zweitverkauf von Reservierungen verbietet. Trotzdem kursieren im Internet Angebote von Online-Händlern, die die begehrten Wiesn-Tische für horrende Summen anbieten.
Auf diesen Portalen wird mit Angeboten wie dem „Surprise Paket“ geworben, das einen aufregenden Wiesn-Besuch in einem unbekannten Zelt inklusive zwei Maß Bier und eineinhalb Hendl verspricht. Das Erlebnis gibt es für den stolzen Preis von bis zu 1.374 Euro. Auf solche dubiosen Internet-Angebote sollte man sich auf keinen Fall einlassen. Kurz vor der Wiesn auf den offiziellen Webseiten der Festzelt-Wirte nach freigewordenen Reservierungen zu schauen, kommt den Oktoberfest-Besuchern da deutlich günstiger.