„Für die meisten dann unbezahlbar“: Projekt „Faire Wiesn“ mit Bio-Produkten erfährt massiv Kritik
Die Initiative „Faire Wiesn“ sieht vor, dass bis 2035 alle Lebensmittel auf dem Oktoberfest Bio sein sollen. Die Pläne erhitzen schon jetzt die Gemüter.
München – Das Projekt „Faire Wiesn“ hat große Pläne für das Oktoberfest in den nächsten zwölf Jahren. Der Plan der „Münchner Initiative Nachhaltigkeit“ sieht vor, dass alle Lebensmittel, die auf der Wiesn in München angeboten werden, bis 2035 Bio und Fairtrade sind. Zudem sollen sie aus der Region stammen. Ein großes Vorhaben, das sich über mehr als ein Jahrzehnt strecken wird. Dennoch gibt es bereits jetzt scharfe Kritik an der Initiative.
„Was soll daran fair sein?“: Gaststättenverband kritisiert Pläne für „faire Wiesn“
Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA steht den Plänen nicht so positiv gegenüber und übt scharfe Kritik an dem Vorhaben aus. „Es ist schlichtweg unrealistisch, diese Menge an Waren in der geforderten Qualität überhaupt zu bekommen. Ganz davon abgesehen wäre dann ein Besuch auf dem Oktoberfest für die meisten unbezahlbar. Was daran soll fair sein?“, wird Dr. Thomas Geppert, DEHOGA Bayern-Landesgeschäftsführer, in einer Pressemitteilung kritisiert.

Geppert betont dabei den Faktor der Ökonomie in Bezug auf Nachhaltigkeit. Er hebt hervor, dass durch die Initiative auch die Preise auf dem Oktoberfest ansteigen und damit ein Besuch auf der Wiesn für viele unbezahlbar werden würde. „Wir wollen für alle da sein, schließlich ist die Wiesn ein Volksfest. Bayern wird doch geliebt für seine Liberalitas Bavariae: Leben und Leben lassen lautet die Devise, unter der ein jeder so leben kann, wie er will, solange er nicht in das Leben anderer eingreift“, sagt Geppert.
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