Nach Skandal bei Bräurosl-Premiere: Wiesn-Wirt erhält zweite Chance, aber Ermittlungen gehen weiter
Kommt Peter Reichert nach seinem Zelt-Zoff mit einem blauen Auge davon? Das KVR prüft den Fall des Oktoberfestwirts.
München - Wegen einer handfesten Auseinandersetzung mit einem Security-Mitarbeiter war Peter Reichert in die Schlagzeilen geraten. Und auch sonst lief die Bräurosl-Premiere des Wiesn-Wirts nicht vollends glatt. Im Jahr 2023 darf er offenbar einen neuen Anlauf wagen.
Bild berichtet, dass das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR), das den Prügel-Fall bewertet, Reichert die Zuverlässigkeit nicht abgesprochen hat. Die Paulaner-Brauerei hatte in ihrer Bräurosl-Bewerbung für das Oktoberfest 2023 bei der Stadt München den 55-Jährigen als gewünschten Wirt hinterlegt.
Oktoberfest 2023: Peter Reichert erneut als Bräurosl-Wirt aktiv?
„Zum jetzigen Zeitpunkt und nach der aktuellen Sachlage kommt das Kreisverwaltungsreferat bei Verwertung aller vorliegenden Erkenntnisse zu dem Schluss, dass Herr Reichert nach dem Gaststättengesetz nicht als unzuverlässig zu bewerten ist“, zitiert Bild eine KVR-Sprecherin. Aufgrund der Schlägerei hatte sogar die Staatsanwaltschaft München I ermittelt, das entsprechende Verfahren wurde allerdings eingestellt. Reichert kam „gegen Zahlung einer Geldauflage in vierstelliger Höhe“ davon.

Ist der Gastronom also mit einem blauen Auge davon gekommen? Womöglich droht doch noch Ungemach. Denn die KVR-Ermittlungen zu möglichen Verstößen gegen die Lebensmittelhygiene in der Bräurosl laufen weiterhin. Dazu die Sprecherin: „Bekanntermaßen ist ein weiteres Strafverfahren wegen Verstößen gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften anhängig, daher kann sich gegebenenfalls auch an der Bewertung der Zuverlässigkeit etwas ändern.“
Zum Oktoberfest 2023 bahnen sich weitere Preiserhöhungen an. Der Wiesn-Chef hat bereits vorausgeblickt und sich der Bierfrage ganz explizit gewidmet.