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Omikron-Variante im Münchner Abwasser festgestellt: Für Forscher ergibt sich jetzt neue Vermutung

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Von: Marc Kniepkamp

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Andreas Wieser doziert
Dr. Andreas Wieser erklärt die Ergebnisse der Studie des LMU-Tropeninstituts. © Steffen Hartmann

Ein Forschungsteam des Tropeninstituts hat im Münchner Abwasser erstmals Spuren der Coronavirus-Variante Omikron festgestellt. Demnach ist die Variante in München stärker verbreitet als bisher gedacht.

München - In ihren aktuellen Sequenzierungsergebnissen von Montag wurden Abwasserproben, die bis zum 10. Dezember genommen wurden, analysiert. Die Proben stammen aus vier Standorten in München und an einer Kläranlage. Dabei stellten die Forschenden in fünf von sechs Proben Spuren der Coronavirus-Variante Omikron fest.

Corona-Variante Omikron in München: „Verbreitung größer als bislang angenommen“

Da die Proben rückwirkend analysiert wurden, ließ sich als Zeitraum für das Auftreten von Omikron in der Münchner Bevölkerung die Kalenderwoche 49 – also von Nikolaus bis zum 12. Dezember – feststellen. PD Dr. med. Andreas Wieser, der das Forschungsteam leitet, erklärt: „In den Proben konnten wir geringe Mengen an Sequenzen nachweisen, die für die Omikron-Variante als spezifisch gelten. Dies weist darauf hin, dass die Verbreitung dieser Virusvariante in München schon in der Kalenderwoche 49 größer war als bislang angenommen. Dies unterstreicht den wichtigen Beitrag des Abwasser-Monitorings auf die Beschreibung des Infektionsgeschehens. Hierzu sind nun Folgeuntersuchungen notwendig.“

In den Abwasserproben waren die Sequenzen von Stämmen der Delta-Variante (B.1.617.2) weiterhin dominierend.

„Abwasser-Monitoring liefert uns wichtige Daten, um Infektionslage in München besser einordnen zu können“

Münchens Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek lobt die Untersuchung des Abwassers als funktionierendes Frühwarnsystem: „Das Abwasser-Monitoring liefert uns wichtige Daten, um die Infektionslage in München noch besser einordnen zu können. Die Ausbreitung der Omikron-Virusvariante zeichnet sich ab. In einer Großstadt wie München ist das Infektionsgeschehen häufig dynamisch und diffus. Das Abwasser-Frühwarnsystem ist deshalb für uns ein wertvoller Seismograf und Mosaikstein für die Beurteilung der Infektionslage.“

Laut Gesundheitsreferat gab es am Montag vor einer Woche 26 Omikron-Verdachtsfälle und einen bestätigten Fall in der Landeshauptstadt.

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