80.000 strömen in die Pasing Arcaden
Pasing - Die Neugier im Münchner Westen war groß: An ihrem Eröffnungstag wurden die Pasing Arcaden von zehntausenden Besuchern überrannt. Viele wollten sich zunächst einmal umschauen – und zum Kaufen wiederkommen.
Ganz genau so dürften sich die Planer den ersten Verkaufstag erhofft haben. Rund um die Pasing Arcaden strömen am Dienstagmorgen hunderte Menschen in Richtung Einkaufszentrum. Andere sitzen bei frühlingshaften Temperaturen vor den neueröffneten Cafés an der Fußgänger-Promenade oder am Bürkleinbahnhof. Wie Sybille Abegg, die es sich auf einer Bank gemütlich macht und die Sonne genießt. „Pasing wird einen Zulauf bekommen“, sagt sie. Extra freigenommen habe sie nicht – viele andere Münchner aber offensichtlich schon. Denn am Dienstag ist es in den drei Etagen des neuen Einkaufszentrums voll wie an einem Adventssamstag.
Dabei scheint viele Besucher am ersten Tag vor allem die Neugier angezogen zu haben, wie es in dem 270 Meter langen Bau aussieht. „Die Leute wollen schauen, was es im Center gibt“, sagt Vanina Czechura, die bei Hallhuber Bekleidung verkauft, „es ist wirklich viel Laufkundschaft unterwegs.“ Aber auch einige Stammkunden der aufgegebenen Pasinger Filiale seien schon vorbeigekommen. „Die bleiben uns treu“, glaubt Vanina Czechura.
Am Dienstag sind die geschwungenen Ladenstraßen den ganzen Tag über voller bummelnder Menschen. Schlangen bilden sich aber nicht wegen Schuhen oder Schokolade – sondern da, wo es ein Glas Sekt umsonst gibt. Während in manchem Geschäft die Verkäufer auf Kundschaft warten, wollen sich viele Münchner zunächst in den drei Stockwerken orientieren. Erst einmal einen Überblick verschaffen müssen sich aber nicht nur die Flaneure, sondern auch all die, die beruflich in den Arcaden zu tun haben. Zum Beispiel die Postboten. „Wir machen das diese Woche extra zu zweit“, sagt Briefträger Jens Hellmuth, „wir müssen ja selbst noch schauen, wo welche Läden sind.“ Das Problem: Alle 90 Geschäfte tragen die selbe Post-Adresse: Pasinger Bahnhofsplatz 5. Bis nächste Woche wollen sich hier die Postboten so gut auskennen, dass es reicht, wenn einer die Post verteilt. Auch die meisten Kunden planen wiederzukommen, wenn weniger los ist. Viele Einkäufer aus dem Münchner Westen betonen, wie schön es ist, jetzt nicht mehr weit fahren zu müssen, um Schuhe oder Bekleidung zu kaufen.
Die Betreiber sind am ersten Tag hochzufrieden. „Bärenstark“, so das Urteil von Projektleiter Lars Jähnichen. Nach seinen Angaben gibt es auch keinerlei Verkehrsprobleme. „Der große Teil der Kunden ist mit der Bahn gekommen“, sagt er. Jederzeit gebe es freie Parkplätze in der Tiefgarage, die über die Nordumgehung Pasing (NUP) und die Offenbachstraße erreicht werden kann.
Wegen des Wetters kann man am Dienstag einen ersten Eindruck davon gewinnen, wie die neue Mitte Pasings künftig im Sommer aussehen wird. Bis die fertig ist, wird es aber noch ein wenig dauern. An Bahnhof und Terminalgebäude wird nach wie vor gebaut. Und schon im Mai rollen die Bagger an, um auf dem Gelände des Hit-Markts „Pasing II“ zu errichten, den zweiten Teil der Arcaden. 2013 soll dann die ganze Pasinger Flaniermeile fertig sein.
Felix Müller