„Nazimethoden“: Einsatz nach Streit in Pasing eskaliert völlig - Polizei setzt Hund ein
Ein Streit unter vier Leuten eskalierte am Samstag in Pasing am Bahnhof derart, dass sich am Ende mehr als 20 Menschen in der Unterführung drängten. Die Bundespolizei setzte einen Hund ein.
München - Am Samstag gegen 00.40 Uhr wurden der Bundespolizei mehrere randalierende Personen in einer stadtauswärtsfahrenden S3 gemeldet. Die Beamten eilten sofort zum Gleis 8 am Pasinger Bahnhof, wo die S-Bahn stand. Reisende informierten über eine tätliche Auseinandersetzung in der S-Bahn zwischen vier Personen. Zwei Männer aus Pakistan waren - aus unbekannten Gründen - mit einem 18-Jährigen aus Senegal und einem 19-Jährigen aus Eritrea in Streit geraten. Dabei soll es laut Bundespolizei zu Tätlichkeiten gegen die beiden Afrikaner gekommen sein, bei denen auch eine Glasflasche eingesetzt worden sein soll.
Die Bundespolizisten trennten die Männer, von denen sich die beiden Pakistaner als stark alkoholisiert und äußerst aggressiv erwiesen. Die Pakistaner weigerten sich, die S-Bahn zu verlassen und pöbelten lautstark weiter. Einer von ihnen ging in bedrohlicher Haltung direkt auf einen Beamten zu - da schritt sein Diensthund „Herkules“ ein, der darauf trainiert ist, seinen Hundeführer zu beschützen. Der Hund hatte zwar einen Maulkorb, dürfte dem Mann aber trotzdem einen gehörigen Schrecken eingejagt haben, als er gegen den Oberkörper des Mannes sprang. Sichtlich beeindruckt kamen die beiden Männer nun der Aufforderung nach und verließen den Zug.
20 Schaulustige sammeln sich in der Unterführung
Doch die Geschichte ging noch weiter: Kurz darauf in der Unterführung wollten die Beamten einen der beiden Männer erneut durchsuchen. Wieder zeigte er sich respektlos und uneinsichtig, berichtet die Bundespolizei. Abermals wandte er sich laut schreiend gegen den Diensthundeführer, worauf "Herkules" den Pakistaner erneut ansprang. Der Mann ging zu Boden und versuchte anschließend zu flüchten. Doch so einfach ließ „Herkules“ den Mann nicht davonkommen und stellte den Mann nach wenigen Metern. Bei dieser Aktion wurde der mit 1,81 Promille Alkoholisierte durch den Beißkorb an der Unterlippe leicht verletzt; eine ärztliche Versorgung lehnte er ab.
Durch das Geschrei des Mannes wurden mehrere Passanten auf den Vorfall aufmerksam; es sammelte sich eine Gruppe von rund 20 Personen in der Unterführung. Sie beschwerten sich über die Polizeiaktion und nannten den Vorfall „Nazimethoden“.
Die Beamten sprachen einen Platzverweis aus, doch der blieb ohne Wirkung. Daraufhin räumten die Bundespolizisten den Bereich mit Hilfe von „Herkules“, der laut bellte.
Junger Mann aus Gilching zeigt Mittelfinger und rennt weg
Ein 24-jähriger Gilchinger tat sich dabei laut Bundespolizei als besonders respektlos hervor. Eine anwesende Streife der Landespolizei nahm sich des Mannes an. Der Gilchinger quittierte dies durch Zeigen des Mittelfingers. Anschließend flüchtete der trotz des kalten Wetters Barfüßige in eine am Bahnsteig stehende, voll besetzte S-Bahn. Dort konnte er von den Beamten des Landes nur mit erheblicher Kraftaufwendung von einer Haltestange, an die er sich klammerte, gelöst werden. Bei der anschließenden polizeilichen Bearbeitung beschimpfte und beleidigte der 24-Jährige die anwesenden Beamten. Einen Atemalkoholtest verweigerte er.
Der Gilchinger erhält nun eine Anzeige wegen Beleidigung. Gegen die beiden Asylbewerber aus Pakistan wird wegen versuchter Körperverletzung, gegen einen der beiden noch zusätzlich wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Die wichtigsten Geschichten aus diesem Teil Münchens posten wir auch auf der Facebook-Seite „Pasing – mein Viertel“.