Pleite einer Traditionsbühne: Münchner Lach- und Schießgesellschaft meldet Insolvenz an

Ist es das finale Ende der Lach- und Schieß? Viele Menschen werden sich Schwabing wohl nicht ohne das ikonische Theater vorstellen können.
München – Bereits seit Längerem hatte sich ein trauriges Ende der Münchner Lach- und Schießgesellschaft angekündigt. Streitereien hinter den Kulissen, finanzielle Schwierigkeiten und mehr belasteten das legendäre Münchner Theater in Schwabing. Nun ist es offiziell: Die Lach- und Schieß, so der umgangssprachliche Name unter Münchnern, hat am Dienstag, 21. Februar, Insolvenz angemeldet.
Münchner Institution ist pleite: Versuch eines Neubeginns scheiterte
Es hatte sich abgezeichnet: Noch Mitte Februar hatten sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Kulturreferent Anton Biebl für den Erhalt starkgemacht. Sie luden die zerstrittenen Gesellschafter (Bruno Jonas und Laila Nöth auf der einen, Stefan Hanitzsch auf der anderen Seite) zu einem Gespräch ein. Im Anschluss teilte Reiter etwas konsterniert mit, ein weiteres Treffen erscheine derzeit nicht sinnvoll.
Nun meldete die Münchner Lach- und Schießgesellschaft also Insolvenz an. Der Versuch eines Neubeginns sei unternehmerisch und persönlich gescheitert, teilten Bruno Jonas und Laila Nöth mit. Der Schritt mache den Weg frei für eine altlastenfreie Übertragung der bedeutsamen Spielstätte aus der Insolvenz heraus, hieß es zur Begründung.
(Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an.)
Streit im Hintergrund: Kritik aus der Branche
Hinter den Kulissen des 1956 von Dieter Hildebrandt mitgegründeten Theaters war zuletzt heftig gestritten worden, um Finanzen ebenso wie um die weitere konzeptionelle Ausrichtung des Hauses. Bereits seit einer Woche ruhte der Spielbetrieb, die Grundlage für erfolgreiches Arbeiten war nicht gegeben.
Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft blickt in ihrer langen Geschichte auf viele Schwierigkeiten zurück, entwickelte sich aber gegen alle Widerstände hinweg zu einer Münchner Legende. Vor allem Hildebrandt hatte jahrelang für ein volles Haus gesorgt. Nach seinem Tod im Jahr 2013 war es jedoch zunehmend schwieriger geworden, den Saal zu füllen, über die konzeptionelle Ausrichtung war man sich immer öfter uneins. Nun steht die Lach- und Schieß vor ihrer schwierigsten Prüfung – und die Menschen in Schwabing werden hoffen, dass sie doch noch eine Zukunft hat. (fhz mit Material von dpa)
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus München und der Region finden Sie auf tz.de/muenchen.