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Bollwerk gegen radikale IAA-Gegner: 4500 Polizisten sollen München schützen

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Bei der IAA 2021 gerieten Polizei und Demonstranten aneinander.
Bei der IAA 2021 gerieten Polizei und Demonstranten in München aneinander. © Thomas Vonier/SZ-Photo

Das Einsatzkonzept steht: Die Münchner Polizei bekommt Unterstützung von Kollegen aus neun Bundesländern, um für die Proteste für die IAA nächste Woche gewappnet zu sein.

München – Die Premiere verlief alles andere als friedlich: Bei der Automobilausstellung IAA vor zwei Jahren haben tausende Demonstranten für Krawall in München gesorgt. Es gab zwar auch friedliche Protestteilnehmer. In Erinnerung bleiben aber gewaltbereite Aktivisten, die mit der Polizei aneinander geraten sind, für Sachbeschädigungen verantwortlich waren und sogar ein Haus besetzt haben. Auf all das stellen sich die Behörden auch bei der IAA 2023 ein.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Polizeipräsident Thomas Hampel sehen die Sicherheitskräfte aber gut für den Großeinsatz aufgestellt. Das machten sie bei der Vorstellung des Einsatzkonzeptes am Dienstag, 29. August, deutlich. Laut Herrmann sollen 4500 Polizei-Beamte „für Sicherheit und möglichst geringe Beeinträchtigungen sorgen“. Unterstützt werden die Einsatzkräfte von Kollegen aus neun anderen Bundesländern. Ziel sei es, den rund 700 000 IAA-Besuchern einen störungsfreien Ablauf der weltgrößten Automobil-Messe und ihrer Nebenveranstaltungen zu gewährleisten. Es gelte, hochrangige Gäste wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu schützen. Außerdem wird es wohl auch Aufgabe sein, die Schäden möglichst gering zu halten.

Stellten das Einsatzkonzept vor: Innenminister Joachim Herrmann (r.) und Polizei-Chef Thomas Hampel.
Stellten das Einsatzkonzept vor: Innenminister Joachim Herrmann (r.) und Polizei-Chef Thomas Hampel. © Marcus Schlaf

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Freistaat toleriert keine Straftaten

Wie viele Demonstranten und vor allem Randalierer aus dem linksextremistischen Spektrum erwartet werden, lässt der Einsatzleiter, Präsidiums-Vize Michael Dibowski, offen. Die Mobilisierung werde aber seit Wochen beobachtet. Erwartet werden Aktivisten aus dem antikapitalistischen und klimapolitischen Lager. Zu Letzterem gehört die Letzte Generation, die bereits ihre Protestwelle gestartet hat. Innenminister Herrmann unterstreicht: „Friedliche Demonstranten sind in München willkommen.“ Klar sei aber auch: „Wir werden keine Straftaten tolerieren.“

Laut Polizei-Chef Hampel ist das Einsatzkonzept dynamisch, umfasst uniformierte wie zivile Einsatzkräfte, Personenkontrollen und Überwachungsmaßnahmen. Außerdem werden sogenannte Super Recognizer im Einsatz sein, die gesuchte Straftäter in großen Menschenmengen aufspüren können. Zum Maßnahmenpaket gehört auch, Leitern von Autobahnbrücken zu entfernen. 2021 hatten sich IAA-Gegner von Schildern abgeseilt und so für lange Staus auf den Münchner Zufahrtsrouten gesorgt. Ein Vorgehen, das die Letzte Generation dann kopiert hat.

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