Im Café Frischhut am Viktualienmarkt kosten klassische Aprikosen-Krapfen mit 2,60 Euro allerdings noch so viel wie im Juli. Und das soll erst einmal auch so bleiben, erklärt Chef Andreas Frischhut (55). Ein Zehnerl teurer ist der diesjährige Renner der Bäckerei Aumüller. Die Kunden lieben die Kreation mit Limonen-Käsekuchen-Füllung, so Sylvia Vosshage, Chefin der Filiale im Münchner Tal. „Die Krapfen sind es den Kunden wert“, erzählt sie.
Und so versüßen sich einige gerade mit einem Krapfen das Leben, obwohl die gestiegenen Lebenshaltungskosten vielen zu schaffen machen. Auch die Bäcker kämpfen mit enormen Energiepreisen. „Strom ist doppelt so teuer“, berichtet Sebastian Brückl-maier, Junior-Chef der gleichnamigen Bäckerei. Aber auch Personalkosten verteuern das aufwendig hergestellte Zuckerzeug. Die Bäcker profitieren nicht von den hohen Krapfen-Preisen – im Gegenteil. „Unsere Gewinnspanne ist kleiner“, sagt Brücklmaier.
Trotzdem sind Krapfen aktuell Glanzstücke in jeder Auslage – zumindest, wenn man früh genug dran ist. Im Café Münchner Freiheit am Salvatorplatz sind sie manchmal schon mittags ausverkauft. Carlotta (30) und Lydia (31) ergatterten gestern gegen 13 Uhr einige der letzten Krapfen – Glück gehabt! „Damit versüßen wir unseren Kollegen die Pause“, sagt Carlotta. Sie nimmt sechs klassische Krapfen mit.
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Beim Rischart sind die Klassiker mit 1,80 Euro je Stück am günstigsten, erzählt Filial-Chefin Julika Figulla (35). Der Limoncello-Krapfen liegt schon bei 3,40 Euro. „Aber die Kunden schätzen die Vielfalt“, sagt sie. Und Fasching ist ja nur einmal im Jahr. (rmi)