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Protest gegen Tunnel im Münchner Norden

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Von: Marc Kniepkamp

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Gegner des Tunnelprojekts im Münchner Norden protestierten vor dem Rathaus gegen die Pläne.
Gegner des Tunnelprojekts im Münchner Norden protestierten vor dem Rathaus gegen die Pläne. © PRIVAT

Am Mittwoch soll der Stadtrat über den geplanten Tunnel im Münchner Norden entscheiden, der die Schleißheimer Straße und damit das Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) des Autoherstellers BMW an die Autobahn A99 anschließen soll.

Der Widerstand gegen das Projekt ist groß – gestern demonstrierten Tunnel-Gegner am Marienplatz. „Wir fordern die Rathaus-Koalition und insbesondere die SPD auf, dieses Wahnsinnsprojekt in Zeiten der Klimakrise zu stoppen“, sagt Richard Mergner, der Vorsitzende des Bund Naturschutz. Eigentlich hatte die grün-rote Rathausregierung das Projekt in ihrem Koalitionsvertrag begraben, die Genossen änderten jedoch kürzlich ihre Meinung – sehr zum Unwillen der Tunnelgegner.

Gegner sprechen von einem „BMW-Tunnel“

Dabei gebe es, so Merger, genügend Beispiele dafür, wie eine lebenswerte Innenstadt gestaltet werden könne – Städte wie Amsterdam, Kopenhagen oder Paris etwa. „München ist davon leider immer noch Lichtjahre entfernt. Mit dem BMW-Zubringer würde diese rückwärtsgewandte Verkehrspolitik weiter zementiert.“

Alternative für Tunnel in Hasenbergl: Ausbau des Bahn-Nordrings

Die Tunnelgegner haben auch eine andere Idee, um BMW besser anzubinden. „Wir plädieren vielmehr für eine Aktivierung und Ertüchtigung des Nordringes der Bahn für den Güterverkehr wie für den ÖPNV“, sagt Kurt Schiemenz von den Naturfreunden München. Dabei müsse allerdings ein wirksamer Lärmschutz für die Bahnanwohner von Beginn an mit einbezogen werden. Eines steht für Schiemenz aber fest: „Wir brauchen im Münchner Norden kein weiteres Einfallstor für den Straßenverkehr!“

Zustimmung zu Tunnel gilt als relativ sicher

Trotz des Protests gilt die Zustimmung des Stadtrats zu dem Projekt als relativ sicher. Im Koalitionsrat hatten sich Grünen und SPD darauf geeinigt, dass die Genossen mit CSU und FDP für den Tunnel stimmen dürfen, ohne damit die gemeinsame Zusammenarbeit damit auf’s Spiel zu setzen.

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