Zur finalen Bestätigung seiner Person bekam der Senior eine SMS. So sollte das Onlinebanking-Verfahren aktiviert werden. Schließlich erfolgten etliche Überweisungen – insgesamt über 100 – in einer Gesamthöhe von knapp 150.000 Euro. Dabei gingen die Betrüger durchaus clever vor: Die Beträge der Überweisungen blieben nämlich alle unter dem Betrag von 1.000 Euro – bei Überweisungen über diesem Wert haben Banken bestimmte Sicherheitsvorkehrungen, die greifen. Das war unmittelbar in dem Moment nicht der Fall, weswegen der Betrug erst ein paar Tage später überhaupt auffiel.
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Als der 73-Jährige einen Anruf von seiner Bank erhielt – diesmal von einem echten Mitarbeiter – war das Geld schon futsch. Die Polizei konnte nur noch feststellen, dass die Buchungsgelder zunächst an ein deutsches Konto und dann an eine Kryptobörse mit Sitz in Hongkong transferiert wurden. Der weitere Verbleib der Riesensumme ist bislang unbekannt.
Für den 73-Jährigen besteht wohl keine Chance, sein Geld jemals wiederzubekommen. Auf dem deutschen Zielkonto wurden keine Beträge gesichert. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Allein im November wurden Münchner Senioren um eine Million Euro gebracht: Betrüger sind mit der Masche Schockanruf sehr erfolgreich an der Isar. Deshalb geht die Polizei neue Wege: Sie veröffentlicht ein Video, in dem ein Betroffener spricht. Er hat einen Abholer hinter Gitter gebracht.