Doch nun bittet er die Stadt um Unterstützung, damit das Glockengeläut reduziert wird. Anwohner und Gemeindemitglieder bestätigen die Aussagen. „Der traut sich was“, heißt es anerkennend. Sie selbst wollen nicht mit Namen genannt werden, man müsse ja weiterhin mit dem Pfarrer auskommen. „Wir kennen seine Reaktionen, der duldet keinen Widerspruch“, sagt eine Frau. Der Pfarrer sei ein regelrechter „Glockenterrorist“, findet ein anderer.
Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an.
Videokonferenzen im Homeoffice seien für Anlieger nicht machbar, Gespräche müsse man unterbrechen. „Es ist wirklich entsetzlich.“ Früher habe es nicht so viel Gebimmel gegeben, finden Alteingesessene. „Höchstens mal zwei Minuten und nur mit einer Glocke.“ Doch seit dem Ende der Sanierung der Wallfahrtskirche 2018 habe es massiv zugenommen. Es werde jetzt noch viel schlimmer, warnt eine Nachbarin. Denn vom 15. August bis 14. September ist Frauendreißiger, die wichtigste Wallfahrtszeit des Jahres für Maria Ramersdorf. Dafür gebe es zusätzliche Fest- und tägliche Wallfahrtsgottesdienste. Für die werde heftig geläutet, oft mehrfach im Zehn-Minuten-Abstand.
Pfarrer Harald Wechselberger ist empört über eine Bitte um Stellungnahme. „Nur weil irgendein Hansdampf herzieht und sich beschwert, da habe ich Wichtigeres zu tun.“ Außerdem sei die Läutordnung nicht verändert worden. „Und solange ich hier bin, werde ich auch nicht eine Sekunde daran ändern.“ Am Ende schickt Wechselberger hinterher: „Jedem, der einen Beitrag dazu leisten will, dass Maria Ramersdorf abstirbt, wünsche ich Gottes Segen für die Zukunft.“ Friedrich hat inzwischen ein Hilfeersuchen an den Kardinal geschickt. Carmen Ick-Dietl