Stadtwerke planen neuen Betriebshof für die U-Bahn

Die Pläne für den Betriebshof in Neuperlach-Süd nehmen Gestalt an. Das Projekt bringt neue Rad- und Fußweg-Verbindungen.
München - An der Arnold-Sommerfeld-Straße in Neuperlach-Süd wird ein zweiter Betriebshof für die Münchner U-Bahn gebaut. Das Projekt hat die ersten Abklärungen zwar bereits hinter sich, die Stadtwerke sind aber noch immer im frühen Stadium der Rahmenplanung. Die wurde nun dem Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach vorgestellt.
Der neue U-Bahn-Betriebshof (UBH) soll eine viergleisige Werkstatthalle mit Meisterbüros, Aufenthaltsräumen, Umkleiden und Nassräumen sowie einen Verwaltungs- und Sozialtrakt mit Lagerflächen, Räumen zur Betriebshofsteuerung und fürs Fahrpersonal erhalten. Geplant sind außerdem eine eingleisige Halle mit Waschanlage zur Fahrzeugaußenreinigung, eine Halle für die Schwerkleinwagen, die für Materialtransporte und Gleisbauarbeiten eingesetzt werden, dazu ein Infrastuktur-Stützpunkt als Verlade- und Logistikhalle.
Bis zu 180 Wagen sollen dort unterkommen
Bis zu 30 Langzüge – das sind rund 180 U-Bahnwagen – sollen in einer eigenen Abstellhalle unterkommen. Richtung Waldperlach gibt es noch ein sogenanntes Abnahmegleis, auf dem die gewarteten Züge ihre Bremstests absolvieren sollen. Die Werkstatt wird an Wochentagen von 7 bis 17 Uhr in Betrieb sein. Die Anfahrt zum Betriebshof für Mitarbeiter und Anlieferungen soll über die Arnold-Sommerfeld-Straße erfolgen, die dafür entsprechend ausgebaut wird. Hier wird es zwei neue Unterführungen geben – unter der S-Bahnstrecke und dem U-Bahn-Betriebshof. Zudem sollen Rad- und Fußweg-Verbindungen ausgebaut werden.
„Wir wollen gute Anbindungen von Waldperlach zum U- und S-Bahnhof Neuperlach-Süd herstellen“, erklärte Jens Böhm von den Stadtwerken. Böschungen und mehrere Lärmschutzwände sollen die Störungen für die Anlieger minimieren. So erhält das Bremsgleis, das nur tagsüber genutzt wird, eine 200 Meter lange und zwei Meter hohe Wand. Eine Tieferlegung kommt nicht in Frage, denn für die nötige Rampe ist das Grundstück zu klein. Die Stadtwerke rechnen entsprechend der Werkstatt-Kapazität mit acht Bremsfahrten pro Tag.
Gebäude soll sich gut in die Landschaft einfügen
Architekten und SWM-Planer wollen den Betriebshof gut in die Landschaft einfügen und „keine Klötze ins Gelände“ stellen. Hier könne man mit Geländemodellierungen, „grünen Wänden“ und mehr arbeiten, hieß es.
Das Gelände, auf dem sich bereits eine kleinere Abstellanlage befindet, wurde für den zweiten Betriebshof nach Fröttmaning in einem langen Vorverfahren ausgewählt, weil er günstig zum U-Bahnnetz liegt. Von hier können die Linien U5 und U7 direkt, sowie die Linien U2 und U1 mit kurzen Wegen angefahren werden. Dem U-Bahnbetrieb verschafft ein zweiter Standort außerdem Flexibilität, weil die Züge künftig nicht mehr nur über den Streckenast der U6 in die Werkstatt und wieder zurück ins Netz kommen. Im Februar soll sich der Stadtrat mit den Planungen befassen. Baubeginn soll spätestens 2020 sein. Angesichts des geplanten weiteren Wachstums des Wagenparks soll der neue U-Bahn-Betriebshof für München etwa im Jahr 2023 einsatzbereit sein.
Carmen Ick-Dietl
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