„Wollen Männer ins Schwitzen bringen“: Zwillingsschwestern wagen spektakulären Weltrekordversuch in München
Die Zwillinge Julia und Stephanie Müller haben es sich zur Herausforderung gemacht, gemeinsam Weltrekorde zu brechen. Ihr bisher spektakulärster Versuch steht demnächst in München an.
München – Julia und Stephanie Müller haben ein ganz besonderes Hobby: Gemeinsam Weltrekorde brechen oder aufstellen. Die eineiigen Zwillingsschwestern haben sich unter „Squattwins“ einen Namen gemacht. Ihre nächste Aktion ist in München geplant. Dort wollen die gebürtigen Allgäuerinnen an der Fassade des Rilano Hotels 13.000 Höhenmeter senkrecht absteigen.
„Squattwins“ planen Weltrekord in München – Ein sportliches und medienpräsentes Zwillingspaar
Schon immer waren Julia und Stephanie Müller sehr sportlich, bis heute sind die Schwestern Fitness-affin. Der Name „Squattwins“ beruft sich auf die gleichnamige Sportübung. „Damals haben noch nicht viele Frauen im Freihantelbereich trainiert und wir waren noch nicht so selbstbewusst“, sagt Stephanie Müller. Squats waren aber die große Stärke der Schwestern. „Wir haben uns durch diese Übung selbstsicher gefühlt.“
Unter genau diesem Namen haben die beiden auf Instagram inzwischen über 700.000 Follower. Doch nicht nur dort sind die Rekord-Zwillinge präsent. Auch bei Fernsehshows wie „Die Superzwillinge“ auf Vox haben die 39-Jährigen teilgenommen.

Stephanie und Julia Müller, die seit mehr als zehn Jahren in München leben, sehen sich täuschend ähnlich. Zudem sind sie genau gleich groß. Nur ein besonderes Merkmal unterscheidet die Schwestern voneinander: Ihre Tätowierungen. Zwar haben sie die gleichen Motive auf der Haut, jedoch sind diese spiegelverkehrt zu denen der jeweils Anderen.
Die verrückten Weltrekorde der „Squattwins“: 14 Lockenwickler während einer Achterbahnfahrt
Ähnlich kreativ und ausgefallen ist die liebste Freizeitbeschäftigung der „Squattwins“: Sie brechen gerne Weltrekorde oder stellen sogar völlig neue auf. Bereits im Jahr 2013 haben sie ihren ersten Weltrekord-Versuch gestartet. „Wir haben uns in der Achterbahn ‚Blue Fire‘ im Europapark 14 Lockenwickler in die Haare gedreht“, erzählt Stephanie Müller lachend.
Ein weiterer Weltrekord der Schwestern war, innerhalb von zwölf Stunden 50,4 Kilometer auf einer Sommerrodelbahn zu rodeln –und dabei zu Fuß wieder aufzusteigen, sodass sie 8000 Höhenmeter zurückgelegt haben. Außerdem haben Stephanie und Julia Müller innerhalb von zwölf Stunden 10.695 Meter im freien Fall zurückgelegt, indem sie 115 Fahrten im Freifall-Turm im Bayern-Park verbrachten. Ein weiteres Mal haben die Zwillinge einen Rekord aufgestellt, als sie innerhalb von 24 Stunden insgesamt 13,76 Kilometer gerutscht sind.

„Squattwins“ brechen Weltrekorde und stellen eigene auf – ihr Ansporn: „Männer ins Schwitzen bringen“
Für all diese Weltrekorde bereiten sich Julia und Stephanie Müller mit Fitness- und Konditions-Training vor. Einige davon stellen sie als Erstrekorde auf, da sie sich den Rekord selbst ausdenken. „Das Rekord-Institut überprüft unseren Vorschlag und stellt dann einen angebrachten Regelkatalog zusammen“, erklärt Julia Müller.
Den Weltrekord, den die Schwestern am 9. Juni in München angehen, gibt es allerdings bereits. Denn sie wollen nicht nur Rekorde aufstellen, sondern auch brechen. „Wir wollen damit zeigen, dass Frauen auch taff sein und Rekorde brechen können, die von Männern aufgestellt wurden“, sagt Julia Müller. „Wir wollen die Männer ins Schwitzen bringen.“ Als Frau könne man fast das Gleiche leisten. Zwar nicht unbedingt was körperliche Kraft betrifft, jedoch seien der Wille und Kampfgeist bei Frauen mindestens genauso stark.
Mit dieser starken Willenskraft haben sich die Beiden einiges aufgebaut. Sie haben eine eigene Klamottenlinie, in der Corona-Zeit ein Home-Training herausgebracht und Werbekooperationen über Social Media. Einen Manager wollen die Zwillingsschwestern bis heute aber nicht. „Wir möchten alles selbst organisieren und nichts aus der Hand geben“, sagt Stephanie Müller. „Wenn wir Hilfe brauchen, holen wir uns die von unseren Eltern.“
„Squattwins“ planen spektakulären Rekordversuch an Fassade von Münchner Rilano Hotel
So haben die „Squattwins“ auch die anstehende Aktion in München selbst organisiert, mit der sie einen bereits bestehenden Weltrekord brechen wollen. Um das zu erreichen, müssen sie innerhalb von zwölf Stunden mindestens 13.000 Höhenmeter an einer Hausfassade absteigen.
Geplant ist der Rekordversuch am 9. Juni im Rilano Hotel. Dort gebe es nämlich eine passende Verankerung. Die Schwestern werden im Beisein einer Stunt-Crew gesichert und mit dem Körper waagrecht zum Boden gerichtet die Fassade hinunter steigen. Mit dem Aufzug fahren sie anschließend nach oben und steigen dann wieder ab – bis sie insgesamt 13.000 Höhenmeter erreicht haben.
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Die große Herausforderung bei diesem Rekord ist der Zeitdruck. „Wir müssen möglichst schnell die 50 Meter an der Fassade nach unten rennen und möglichst schnell wieder nach oben“, sagt Julia Müller. „Wir haben pro Runde etwa fünf Minuten Zeit.“ Bei einem Probedurchlauf konnten sie sich mit der Situation schon vertraut machen. Die Zwillinge werden aber auch während der Aktion ihre Schnelligkeit optimieren können, wie sie es bereits bei anderen Rekordversuchen gemacht haben.
„Das wird unser bisher schwierigster Rekordversuch“, sagt die 39-Jährige. „Aber wir sind zu 95 Prozent sicher, dass wir es schaffen.“ Von klein auf haben die Schwestern immer wieder einen kleinen Konkurrenzkampf, was ihnen aber ein Vorteil für das gemeinsame Ziel ist. „Wir duellieren uns und pushen und damit gegenseitig auf das nächste Level.“ Mit dieser Taktik wollen sie noch viele weitere Rekorde brechen. (lea)