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Roxette in der Oly: Die Konzertkritik

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Roxette waren mit ihrer ultimativen Chart-Show zu Gast in der Olympiahalle
Roxette waren mit ihrer ultimativen Chart-Show zu Gast in der Olympiahalle © Archivfoto: dpa

München - Greater können Hits kaum sein – und größer auch nicht die Bewunderung für eine unbeugsame Künstlerin. Die Kritik zum Roxett-Konzert in der Münchner Olympiahalle.

Roxette, die ABBA der späten 80er und frühen 90er, waren mit ihrer ultimativen Chart-Show zu Gast in der Olympiahalle – und trafen mitten ins Herz der 5800 Fans. Schuld daran war die unglaubliche Zahl von Pop-Perlen, die Roxettes Hit-Gigant Per Gessle in den letzten 25 Jahren einfielen – vor allem aber Sängerin Marie Fredriksson, die nach ihrem Hirntumor noch einmal die Strapazen einer Welttournee auf sich nimmt. Roxette in München – ein grandioser ­Joyride, bei dem Gessles Hits die Beklemmung einfach wegrockten!

Und die blonde Marie machte ihre Sache tatsächlich prächtig. Ein wenig staksig war die 53-Jährige zwar auf der Bühne unterwegs und immer dankbar für eine Gelegenheit, sich am Mikroständer festzuhalten. Doch stimmlich stand sie die zwei Stunden gut durch, die Wackler bei der schwierigen Ballade Perfect Day verziehen ihr die Fans von Herzen gern. Und dass sich die 53-Jährige die Intimsphäre gönnte und auf Riesen-Videowände verzichtete, war nur allzu verständlich.

Nach wenigen Songs stand sowieso der Pop des genialen Gessle im Mittelpunkt. Wenn auf den Opener Dressed For Success nahtlos das Mörder-Riff von Sleeping in My Car folgt, weiß man: Besser kann’s kaum mehr werden. Wurde es aber: Roxette boten weit mehr als nur eine Retro-Show, auch spätere Hits wie das mitreißende Opportunity Nox zeigten, dass Pop-Per nichts verlernt hat.

Und dann, endlich, hach, It Must Have Been Love. Wer sein Herz nicht spürt, wenn Marie Fredriksson 20 Jahre nach Pretty Woman dieses Lied singt, dem können auch Arzt und Apotheker nicht mehr helfen.

Jörg Heinrich

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