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Corona-Gefahr in der S-Bahn? Münchnerin: „Sieht man so was, zweifelt man an seinem Verstand“

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Von: Claudia Schuri

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Zahlreiche Menschen warten an einem Bahnsteig auf eine einfahrende S-Bahn
Trotz der Corona-Pandemie kommt es zu vollen Bahnsteigen und S-Bahnen. © Matthias Balk / dpa

Münchens Winter-Wetter sorgt für Chaos beim S-Bahn-Verkehr: Verspätungen, Teilausfälle und Umleitungen. Die Bahn ist daher oft voll – von Abstand halten kann demnach keine Rede sein.

München - Willkommen im Münchner Winter! Der Schnee legt sich sanft über Bäume, Wege und Gleise – und wer mit der S-Bahn* unterwegs ist, der hat viel Zeit, das alles zu betrachten… Lange Wartezeiten am Bahnsteig muss man ja immer einkalkulieren, auch am Donnerstag gab’s wieder „Verspätungen, kurzfristige Teilausfälle und Umleitungen“, wie es in der Bahn-Mitteilung aufs Handy heißt.

Wenn der Zug kommt, wird’s in Corona*-Zeiten auch nicht viel lustiger. Eineinhalb Meter Abstand halten? In S- und U-Bahn ist das vor allem im Berufsverkehr oft nicht möglich. Dabei sind die Corona-Zahlen nach wie vor hoch – nicht nur in München*, sondern auch im Umland. Viele Pendler steigen mit einem unguten Gefühl in die Züge.

Corona-News aus München: S- und U-Bahn als Pandemietreiber?

Die Bahn betont allerdings, dass Züge keine Pandemietreiber seien. Mehrere Studien hätten gezeigt, dass der öffentliche Verkehr sicher sei und es kein erhöhtes Infektionsrisiko in Bus und Bahn gebe. Gleichzeitig ist allerdings bekannt, dass sich Corona über Aerosole verbreitet – und dass das insbesondere in geschlossenen Räumen geschieht…

Eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI) sagt auf tz-Nachfrage zu den Gefahren im Nahverkehr: „Das ist schwierig zu belegen. Infektionen in solchen Settings sind kaum nachvollziehbar.“ Denn wenn ein Infizierter mit dem Zug unterwegs war, kennt er in der Regel die anderen Leute dort nicht. Das RKI verzeichnete beispielsweise vom 22. bis 28. November deutschlandweit nur 19 Ausbrüche in öffentlichen Verkehrsmitteln – was aber nicht heißen muss, dass es keine weiteren gab. In vielen Fällen fehlen einfach die Informationen.

Volle Bahnen sorgen für Besorgnis bei Fahrgästen

Und den Fahrgästen bleibt oft nur ein mulmiges Gefühl. So wie einer tz-Leserin. Die Dame, die in einem Theater arbeitet, sagt: „Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Zahlen steigen… Wir haben im Theater nur einen Bruchteil der Auslastung, kontrollieren 2G+ – und dann sieht man so was in der U-Bahn*. Da zweifelt man schon an seinem Verstand…“ (cla) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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