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„Muss in Russland arbeiten“ – Plakate mit Altkanzler Schröder sorgen in München für Wirbel

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Illegale Plakataktion gegen Gerhard Schröder: So wird der Alt-Kanzler diffamiert.
Illegale Plakataktion gegen Gerhard Schröder: So wird der Alt-Kanzler diffamiert. © fkn

Mehrere Anti-Schröder-Plakate sind in München aufgetaucht. Auf den ersten Blick sieht es an den Haltestellen aus wie „Werbung“.

München – Skandal um Gerhard Schröder: Ein Hetz-Plakat gegen den Alt-Kanzler hängt seit Mittwoch an etwa 50 Haltestellen in München. Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich um eine möglicherweise strafbare Aktion von Aktivisten: Sie tauschten die ursprünglichen Werbeplakate gegen Plakate aus, die den Alt-Kanzler Gerhard Schröder diffamieren sollen.

München: Unbekannte hängen Skandal-Plakate von Gerhard Schröder auf

Was sagt die MVG zu dem Vorfall? „Wir haben unseren Vermarktungspartner Ströer über die Aktion informiert, der die Wartehallen und die Werbeflächen betreibt. Dort war das Thema schon bekannt; die Aktivisten sind in den letzten Wochen deutschlandweit aufgetreten und zielen natürlich auf Medienberichterstattung ab“, teilt Sprecher Maximilian Kaltner auf Anfrage mit. Ströer sei bereits dabei, die Plakate „so schnell wie möglich zu entfernen. Soweit wir wissen, wird in der Regel Anzeige erstattet, wenn es zu illegalen Aushängen kommt.“ Die Aktivisten verwahren sich gegen derlei Vorwürfe: „Es wurden weder Plakate entwendet noch Werbevitrinen beschädigt. Die ursprünglichen Plakate befinden sich eingerollt in der Werbevitrine“, teilen sie per E-Mail mit.

Plakat macht Gerhard Schröder zur Spott-Figur: Droht Aktivisten Strafverfolgung?

Das Entwenden von Werbeplakaten wird rechtlich mit dem Begriff „Adbusting“ beschrieben. In diesem Bereich gab es unlängst auch schon Strafverfahren. „Wir glauben nicht, dass es zu einer Strafverfolgung wegen dieser Plakate kommt, da sie eindeutig von der Meinungsfreiheit gedeckt sind“, sagen die Aktivisten zu ihrer Aktion. Die Behörden indes prüfen den Fall nun.

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder galt immer als jemand mit eigenem Kopf, der sich nicht gerne hineinreden lässt. Nun verschließt er sich offenbar auch engen Freunden, die sich sorgen.

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