Das Kino ist tot? Von wegen! In München entstehen sogar neue Lichtspielhäuser - in Zeiten, in denen mancher meint, wegen des großen Angebots der Streamingdienste ginge niemand mehr aus dem Haus zum Filmeschauen. Ein paar Beispiele, wie die Münchner Häuser Zuschauer locken.
► Neues Maxim: Sie haben das drittälteste Kino Münchens vor dem Tod bewahrt: Das Team um Anne Harder betreibt das ehemalige Maxim in Neuhausen seit 2016 als Neues Maxim. „Wir haben das Gefühl, dass die Leute das Familiäre an uns mögen“, sagt Harder. Sie setzen außerdem auf Zusatz- Angebote wie Kasperl-Vorführungen. Die soziale Komponente dürfe nicht vernachlässigt werden. Die habe man beim Schauen zu Hause nicht.
► Mathäser: Das Mathäser bietet seit Mai das erste deutsche Dolby Cinema. Das sensationellste Hörerlebnis aller Zeiten im Kino wird immer wieder versprochen. In diesem Fall muss man sagen: Es ist ziemlich nah dran an dem, was man perfekt nennen könnte. Der Ton scheint im Raum um den Zuschauer zu schweben. Gerade bei Filmen, in denen er eine dramaturgische Rolle spielt, verschafft das ein neues Erleben von Kino. Man wird in den Film hineinkatapultiert. Einen schlechten Film rettet das allerdings nicht.
► Arri Astor Lounge: „Der alte Charme des Arri ist erhalten geblieben, aber wir haben mit modernen Ideen und ein bisserl Luxus das Dornröschen wieder wachgeküsst“, erklärt Betreiber Hans-Joachim Flebbe das Konzept des neuen Kinos im ehemaligen Arrikino in der Türkenstraße. Beinfreiheit, Begrüßungsdrink - da wird jeder Kinobesuch zum besonderen Event.
Vor dem Kino Münchner Freiheit war das Gabriel dran: Im April dieses Jahres schloss das älteste Filmtheater der Welt, das durchgehend bespielt wurde, seine Türen für immer. Doch neben diesem kleinen Kino an der Dachauer Straße traf es in den vergangenen Jahren weitere Münchner Lichtspielhäuser. Das Filmcasino am Odeonsplatz schloss 2011, die Trauer darüber können einstige Fans bei Cocktails in der angrenzenden Bar verdrängen. Bereits ein Jahr zuvor musste das Tivoli an der Neuhauser Straße schließen. Das Atlantis an der Schwanthalerstraße, auf Originalfassungen spezialisiert, beendete sein Programm 2012. Das Eldorado in der Sonnenstraße gab Ende 2016 auf.
Das Filmtheater Sendlinger Tor könnte vielleicht auch bald schließen. Denn die Eigentümerin erhofft sich einen Mieter, der mehr bezahlt. Doch die Kinobetreiber kämpfen für den Erhalt des Traditionshauses in München.
In Thailand haben Kinobesucher den Schreck ihres Lebens bekommen - denn im Saal saß eine echte Leiche.
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Eine Spezial-Karte auf Google Maps begeistert derzeit viele Münchner - doch die Orte darauf gibt es gar nicht mehr.
zg/kjk