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Messerangriff in der Münchner U-Bahn: Polizei berichtet über die banalen Hintergründe der Tat

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In München ist es in einer U-Bahn der Linie 6 an der Haltestelle Dietlindenstraße zu einer Messerattacke gekommen. Ein Großaufgebot der Polizei war vor Ort.

Update vom 4. März, 12.00 Uhr: Am Tag nach dem Messerangriff in der U6 hat sich die Polizei München dem Vorfall in ihrem Pressebericht gewidmet. 

Lesen Sie nachfolgend die Pressemeldung im Wortlaut: „Am Dienstag, 03.03.2020, um 9.05 Uhr, fuhren ein 49-jähriger Münchner und ein 56-jähriger Münchner mit der U6 in Richtung Klinikum Großhadern. Hierbei führte der 56-Jährige seinen Hund an einer Leine mit. 

Ohne Vorankündigung griff der 49-Jährige an das Halsband des Hundes und ließ dieses trotz mehrfacher Aufforderungen seitens des Hundehalters nicht mehr los. Nach Angaben des 56-Jährigen drehte der 49-Jährige zudem sein Handgelenk, wodurch der Hund mit dem Halsband gedrosselt wurde. Um dies zu unterbinden, versuchte der 56-Jährige den Handgriff am Halsband des Hundes zu lösen.

In der weiteren Folge stach der 49-Jährige mit einem mitgeführten Taschenmesser dem 56-Jährigen in den linken Oberarm. Durch das Eingreifen eines 28-jährigen Münchners, welcher den Tatverdächtigen von hinten umklammerte, konnten weitere Tätlichkeiten unterbunden werden. Insbesondere fiel durch dieses Eingreifen das Messer zu Boden. 

München: Messerangriff in der U6 - Polizei nennt Details zum Tathergang

Über andere U-Bahninsassen wurden zudem Polizei und Rettungsdienst über den Notruf verständigt. Nachdem die U-Bahn an der Haltestelle Dietlindenstraße angehalten hatte, verließen alle Fahrgäste bis auf den Tatverdächtigen die U-Bahn. Dieser ließ sich anschließend widerstandslos von den polizeilichen Erstzugriffskräften festnehmen. Die Verletzungen des 56-Jährigen wurden in einem Münchner Krankenhaus ambulant versorgt. 

Umfangreiche kriminalpolizeilichen Ermittlungen zur Klärung des genauen Tatablaufs wurden vorerst seitens der Mordkommission geführt. In seiner Vernehmung räumte der Tatverdächtige den Messerstich in den Oberarm ein. 

Vonseiten der Staatsanwaltschaft wurde der Sachverhalt nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen strafrechtlich als gefährliche Körperverletzung bewertet, weshalb die weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen durch das zuständige Kommissariat 24 (Körperverletzung) fortgeführt werden. 

Ebenso ordnete die Staatsanwaltschaft eine psychiatrische Begutachtung des Tatverdächtigen an. Ob seitens der Staatsanwaltschaft ein Antrag beim zuständigen Ermittlungsrichter zum Erlass eines Haft- oder eines Unterbringungsbefehls gestellt wird, wird noch im Laufe des heutigen Tages entschieden werden

Banaler Vorfall führt zu Messerattacke: Großeinsatz an Münchner U-Bahnhof - Opfer in Klinik

13.00 Uhr: Weitere Details zu den beiden Männern, die heute Vormittag in der U6 aneinandergeraten waren, sind inzwischen bekannt. Das Opfer ist ein 56-jähriger Angestellter, der Täter ist 49 Jahre alt. Beide Männer sind deutsche Staatsbürger und stammen aus München. Infolge des Vorfalls wird vermutlich wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. 

10.30 Uhr: Der Vorfall mitten im Berufsverkehr hatte zunächst für Aufregung gesorgt, da die Polizei sowie Mitarbeiter des Bahn-Sicherheitsdienstes mit mehreren Einsatzkräften anrückten und die U-Bahn an der Station Dietlindenstraße vorübergehend gestoppt wurde. „Das war aber alles halb so wild“, sagte der Polizeisprecher. 

10.00 Uhr: Inzwischen hat die Polizei München erste Hintergründe des Vorfalls erläutert. In der betreffenden U-Bahn sei es am Dienstagvormittag gegen 9 Uhr zu einem Streit zwischen zwei Männern gekommen. Grund war offenbar der Umgang mit dem Hund des späteren Opfers. 

Mann bei Messerattacke in München verletzt: Offenbar war ein Hund der Auslöser

Der Täter habe infolge des Zwists mit einem Taschenmesser zugestochen und seinem Kontrahenten dabei oberflächliche Schnittverletzungen zugefügt. Der verletzte Mann wird derzeit in einem Münchner Klinikum behandelt. 

9.44 Uhr: Wie die MVG auf Twitter mitteilt, wurde die Behinderung auf der U6 inzwischen behoben. Die Hintergründe der Tat sind weiter unklar.

9.37 Uhr: Nach unseren Informationen handelt es sich bei der verletzten Person um einen etwa 50-jährigen Mann. Er soll einen Hund mit sich geführt haben. Nach ersten Erkenntnissen soll der mutmaßliche Täter ein Mann zwischen 30 und 40 Jahren sein.

Messerattacke in München: Mann soll an U-Bahn-Station Dietlindenstraße zugestochen haben

Update 9.32 Uhr: Wie unser Kollege vor Ort berichtet, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 40 bis 50-jährigen Mann. Demnach habe der Mann einen Deutschland-Schal um den Hals getragen. 

Die U-Bahn betroffene war an der Station Dietlindenstraße zum Stehen gekommen. Die Passagiere konnten fünf Minuten lang den Zug nicht verlassen. Anschließend wurde der mutmaßliche Täter von der Polizei festgenommen. Im Moment wird er verhört. Mindestens eine Person wurde offenbar verletzt.

München/Schwabing: Angriff in U-Bahn: Mann sticht um sich

Erstmeldung vom 3. März 2020

München - An der U-Bahn-Haltestelle Dietlindenstraße in München kam es am Dienstagmorgen (3.3.) zu einem Großeinsatz der Polizei. Ersten, noch unbestätigten Angaben zufolge, soll der Grund ein Messerangriff gewesen sein. 

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