Trotz Widerstands der Anwohner und des Bezirksausschusses Schwabing-West entschied die Lokalbaukommission (LBK) kürzlich positiv über den Bauvorantrag. Das heißt, dass der Bau planungsmäßig zulässig ist. Baubeginn soll frühestens im Jahr 2024 sein, bis die endgültige Genehmigung vorliegt, so der Bauträger.
Die Pläne stoßen auf Kritik: „Eine Insel fürs Klima geht durch den Bau verloren“, sagt Marina Burwitz (Grüne) vom Bezirksausschuss, die selbst Anliegerin ist. Die Anwohner befürchten, dass sich Umgebung und Wohnungen durch das dann fehlende Grün an heißen Tagen deutlich stärker aufheizen werden.
Für Ältere und Kinder sei das kaum mehr auszuhalten, meint Sarah Friedrich: „Der Aspekt Klimawandel und Gesundheitsschutz wird völlig ignoriert.“ Was sie stört: „Dass hier Baurecht vor Baumrecht geht.“ Tatsächlich zeigt eine Erhebung des Bundes Naturschutz, dass die Stadt München in den vergangenen zehn Jahren etwa 21 600 Bäume verloren hat (siehe Bayernteil).
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Die Versicherungskammer Bayern entgegnet auf Nachfrage, dass die Fläche des ursprünglich geplanten Baus wegen der Bedenken bereits um rund die Hälfte reduziert worden sei. Dadurch soll ein Teil der Erholungsfläche und Bestandsbäume erhalten bleiben.
Mindestens 15 Bäume sollen im Ausgleich zudem neu gepflanzt werden. Marina Burwitz ist skeptisch: „Die neue Begrünung wird nie das aufwiegen, was durch den Bau verloren geht.“ Weitere Proteste gegen das Projekt sollen folgen. (Julian Limmer)
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