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Showpalast in München droht Abriss: MVG will in Fröttmaning Betriebshöfe bauen – Stadtrat muss entscheiden

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Der Showpalast könnte 2028 schon wieder abgerissen werden.
Der Showpalast könnte 2028 schon wieder abgerissen werden. © Apassionata

2017 ist der Showpalast der Pferdeunterhaltungsshow Apassionata eröffnet worden. Fast 20 Millionen Euro ließ sich das Unternehmen den Bau kosten. 2028 könnte er schon wieder abgerissen werden.

München - Dem Münchner Showpalast in Fröttmaning droht der Abriss. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) möchten auf dem Gelände mindestens einen Betriebshof für Busse errichten, lieber sogar auch für Trambahnen. Dazu muss der Pferdepalast aber weichen. Politisch ist das umstritten, der Stadtrat wird sich zeitnah mit dem Thema befassen.

Showpalast in Fröttmaning: MVG will Gelände für Betriebshöfe für Bus und Trambahnen nutzen

Dass München die Verkehrswende anstrebt, ist bekannt. Das bedingt aber unter anderem, dass bis 2030 circa 50 Prozent mehr Fahrgäste im ÖPNV befördert werden müssen. Dazu brauchen die Verkehrsbetriebe nicht nur weitere Tramstrecken, sondern auch Fahrer und Fahrzeuge. Und die wiederum müssen irgendwo abgestellt, gegebenenfalls auch gewartet werden.

Die Kapazitäten dafür sind nahezu erschöpft. Bereits heute müssen beispielsweise U-Bahnen an Bahnsteigkanten geparkt werden. In Neuperlach soll daher ein neuer Betriebshof entstehen, die Fertigstellung ist für 2030 geplant (wir berichteten). Jedoch braucht die MVG auch weitere Abstellflächen für Tram und Busse.

Showpalast in Fröttmaning: Lediglich fünf Flächen in der Stadt eignen sich für Betriebshöfe

Die Verkehrsbetriebe haben stadtweit circa 85 Standorte auf Tauglichkeit geprüft, unter anderem ging es dabei um Fragen, ob ein Grundstück erworben werden muss oder in städtischem Besitz ist. Aber auch relevant war die Frage nach der Lärmbelastung und der generellen Anbindung. Von den rund 85 Standorten eignen sich laut MVG lediglich fünf zum Abstellen von Fahrzeugen.

Das prominenteste Beispiel dürfte die Fläche in Fröttmaning sein, denn dort befindet sich der erst 2017 eröffnete Showpalast. Der Theaterbau war ursprünglich für die Apassionata-Pferdeschau errichtet worden, wird aber mittlerweile für Veranstaltungen verschiedener Art genutzt. Das Areal gehört der Stadt, die 54 000 Quadratmeter große Fläche ist an Apassionata vermietet. Der Mietvertrag soll voraussichtlich am 31. März 2028 enden. Gesetzt den Fall, der Stadtrat stimmt zu, würde eine Machbarkeitsstudie abermals untersuchen, ob das Gelände grundsätzlich geeignet ist.

Die Verkehrsgesellschaft könnte sich auf der Fläche sogar einen Hybridbetriebshof vorstellen, der 180 Gelenkbussen und etwa 60 vierteilige Trambahnen Platz bieten würde. Laut MVG eignet sich der Standort aufgrund der Nähe zur geplanten Neubaustrecke Tram Münchner Norden besonders. Das Thema ist aber umstritten, das CSU-geführte Wirtschaftsreferat möchte den Showpalast nämlich gerne behalten.

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