„Eine Sommer-Wiesn – also ein Vorziehen in den August – halte ich für nicht durchführbar“, sagt Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne). „Das würde eine neue Ausschreibung notwendig machen – und dies ist nicht realisierbar, weder in der Verwaltung noch für die Beschicker, die ihre Bewerbung gerade eingereicht haben. Hat sich Herr Aiwanger mal mit denen unterhalten, die von seinen Vorschlägen direkt betroffen wären?“
Es sei ferner eine Kollision mit großen Open-Air-Konzerten und den European Championships zu befürchten, sagt SPD-Stadtrat Klaus Peter Rupp. „Statt über eine Verschiebung zu sinnieren, sollten wir jetzt alle Kapazitäten dafür einsetzen, um eine sichere Wiesn 2022 zu ermöglichen. Ob die Corona-Situation dies zulässt, werden wir spätestens im Mai entscheiden.“ Nun gehe es darum ein tragfähiges und umsetzbares Konzept zu entwickeln, wie Zugangskontrollen reibungslos funktionieren könnten. „Ob wir eine zusätzliche App brauchen oder ob Bändchen ausreichen.“
Auch die CSU-Fraktion möchte eine Wiesn, aber nicht im Sommer. „Aufgrund der Sommerferien, der Kollision mit anderen Volksfesten und der damit einhergehenden Überschneidungsproblematik bleibt die Wiesn ein Oktoberfest“, sagt Fraktionschef Manuel Pretzl. Fraglich sei zudem generell, ob die Inzidenzzahlen im Juli und September 2022 gravierende Unterschiede aufzeigten, um eine Verlegung zu rechtfertigen.