Neuer Spielplatz am Flaucher eröffnet

Ein Neuer Spielplatz am Flaucher, gegenüber vom Biergarten, lässt Kinderherzen höher schlagen: Auf einem großen Areal mitten im Grünen gibt es neue Klettergerüste, Schaukeln, Rutschen und noch viel mehr zu entdecken.
Wie ein Weltmeister kraxelt Louis das Steile Klettergerüst nach oben und über ein dickes Tau. Hilfe vom Papa? Braucht der Fünfjährige nicht, vorsichtig lässt er sich auf der anderen Seite runter und rutscht eine der gelben Stangen wieder runter – wie ein echter Feuerwehrmann. Eine Verschnaufpause gönnt er sich nicht, gleich danach geht’s weiter: zur steilen Rutsche, die sich in der Mitte in eine steile Kurve legt.
Riesige Klettergerüste, zwei Rutschen, Schaukeln, eine Wasserpumpe mit Matschtisch, in den Boden eingelassene Trampoline – am Flaucher, direkt gegenüber vom Biergarten „Zum Flaucher“, ist ein richtiges Spieleparadies entstanden.
Seit dieser Woche ist der neue Spielplatz „Seidenspinner“ offen
Im Frühjahr hatten die Bauarbeiten begonnen, jetzt ist der neue Spielplatz „Seidenspinner“ fertig und seit dem Wochenende offen für spielfreudige Besucherinnen und Besucher.
Das neue Areal kann sich sehen lassen: Rund 1,4 Millionen Euro hat sich die Stadt das kleine Kinder-Königreich kosten lassen. „Ein richtiges Spieleparadies“, schwärmt Sahra Aboudara (Grüne), Kinder- und Jugendbeauftragte des Sendlinger Bezirksausschusses, „ein echter Gewinn für Groß und Klein; alle sind eingeladen, ihn zu entdecken.“
Die Großen können sich auf den hohen Klettergerüsten so richtig austoben, aber auch für die Kleineren Besucher ist einiges geboten: Theo sitzt auf einem Bagger und schaufelt im Schnee. Aber nicht lange, dann geht es weiter. „Zur Hängematte!“, kündigt der Zweijährige an, sein Papa stapft ihm ergeben durch den Schnee hinterher. Vor allem die kleinen Trampoline, die direkt in den Boden eingelassen sind, ziehen die kleinen Besucher magisch an.
Früher sollten in den Flaucheranlagen Seidenraupen gezüchtet werden
Der Name des neuen Spielplatzes „Seidenspinner“ nimmt Bezug auf den eigentlichen Zweck des Ortes: Ab 1838 sollten auf der Fläche der Flaucheranlagen Maulbeerbäume zur Anzucht von Seidenspinner-Schmetterlingsraupen kultiviert werden, um sich durch die Eigenproduktion von Seide von den teuren Importen unabhängig zu machen. Leider waren die Bäume allerdings nicht an das hiesige Klima angepasst und gingen ein.
Die Farben und Formen des Spielplatzes sollen den Bezug auf die Seidenraupen widerspiegeln: Mitten im Grünen gelegen ist ist das große Klettergerüst mit dicken Tau-Netzen in der Mitte dominierend, über die Netzlandschaft gelangen die Kinder zu turmhohen Kokons, von denen aus man bis in die Baumwipfel schauen kann. Die Röhrenrutschen erinnern an sich windende Raupen.
Umgeben werden die Geräte von Balancierbalken, Reckstangen, zwei hohen Schaukeln und einer überdachten Sitzecke zum Ausruhen und Brotzeitmachen.
Der neue Spielplatz löst den alten „Am Flieger“ nahe der Brudermühlstraße ab
Der „Seidenspinner“ löst den in die Jahre gekommenen und sanierungsbedürftigen Spielplatz „Am Flieger“ nahe der Brudermühlstraße ab, der jetzt renaturiert werden soll. Laut, abgelegen und durch die große Straße auch abgasbelastet, war der Standort nicht optimal für Kinder, außerdem waren die Geräte teilweise bereits angerostet.
Das Konzept für den neuen Spielplatzes entstand bei einem Workshop, in dem Kinder ihre Wünsche miteinbringen konnten. Das merkt man. Auf die Frage, was Louis hier denn besonders toll findet, sagt er schlicht: „Alles!“
