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Preis-Schock! Stadt München langt kräftig zu - wer künftig deutlich mehr zahlen muss

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Von: Klaus Vick

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Die Oide Wiesn soll vier Euro Eintritt kosten
Die Oide Wiesn soll vier Euro Eintritt kosten. © Michael Westermann

Die Nutzung öffentlicher WC-Anlagen sowie der Eintritt für die Oide Wiesn sollen teurer werden. All dies geht aus einer Stadtratsvorlage des Wirtschaftsreferats hervor.

München - Die Schließungen während der Corona-Pandemie* haben dem Tierpark Hellabrunn finanziell arg zugesetzt. Bereits vor einem Monat hatte der Stadtrat daher eine Finanzspritze in Höhe von 5,6 Millionen Euro bewilligt. Schon damals hieß es, dass die städtische Tochtergesellschaft zudem auf eine Erhöhung der Eintrittspreise angewiesen sein würde, um das Corona-Defizit abzufedern.

Das Wirtschaftsreferat hat dazu nun einen Vorschlag erarbeitet. Erwachsene sollen demnach vom 1. Januar an 18 statt bisher 15 Euro bezahlen, Kinder von vier bis 14 Jahren sieben statt sechs Euro, ein ermäßigtes Ticket (Rentner, Schüler, Gruppen, Schwerbehinderte) würde 13 statt elf Euro kosten. Bei den Jahreskarten wären 59 Euro für Erwachsene (bislang 49 Euro), 30 Euro für Kinder (25 Euro) und 49 Euro im ermäßigten Preissegment (42 Euro) fällig. Die große Familien-Jahreskarte würde zum Beispiel künftig 118 Euro (bisher 98 Euro) kosten. Pro Jahr könnten die Einnahmen somit laut Stadtverwaltung um 2,28 Millionen Euro gesteigert werden. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) spricht von einer „moderaten Preisanpassung unter Beibehaltung der bisherigen sozialen Komponenten“.

München: Politiker entscheiden am Dienstag im Stadtrat über Preiserhöhungen

Ob diese Vorschläge so beschlossen werden, darüber diskutiert der Münchner* Stadtrat am Dienstag, 9. November. Der Wirtschaftsausschuss wird sich in dieser Sitzung ferner mit einer möglichen Erhöhung der Preise für die Nutzung öffentlicher WC-Anlagen sowie mit einer Anhebung des Eintritts für die Oide Wiesn befassen. Die Nutzung der städtischen Toiletten – sie befinden sich hauptsächlich an U-Bahn-Haltestellen – kostet aktuell 60 Cent. Hier empfiehlt das Wirtschaftsreferat zum 1. Januar eine Preisanhebung auf 80 Cent, womit pro Jahr Mehreinnahmen von rund 207.000 Euro erzielt werden könnten.

Der Eintrittspreis für die Oide Wiesn beträgt seit Einführung der Veranstaltung im Jahr 2011 unverändert drei Euro. Hier hält Baumgärtner eine Erhöhung auf vier Euro für vertretbar. Die voraussichtlichen Mehreinnahmen belaufen sich auf 500.000 Euro. Bei der kommerziellen Vermietung der Theresienwiese für Flohmärkte, das Frühlingsfest, Zirkusgastspiele oder das Tollwood-Festival will das Wirtschaftsreferat den Pauschalpreis um zehn Prozent anheben. Die Verwaltung rechnet hier allerdings nur mit Mehreinnahmen von jährlich rund 25.000 Euro.

Auch München Ticket von den Plänen betroffen

Schließlich spricht das Wirtschaftsreferat dafür aus, dass die München Ticket GmbH künftig eine Buchungsgebühr von einem Euro für den Onlineverkauf von Eintrittskarten berechnet. Das voraussichtliche Plus läge bei etwa 350.000 Euro. Diese Erhöhung wäre aufgrund der technischen Umstellung aber nicht vor dem dritten Quartal 2022 möglich. Auch eine Anhebung der Pacht für Werbesäulen im öffentlichen Raum hält das Wirtschaftsreferat für denkbar (Einnahmeerhöhung rund 400.000 Euro). Summa summarum würden all diese Maßnahmen knapp 3,4 Millionen Euro pro Jahr in die Stadtkasse spülen.

Den Tierpark belasten die Schließungen während der Corona-Pandemie.
Den Tierpark belasten die Schließungen während der Corona-Pandemie. © Marcus Schlaf

Vor einem Monat hatte der Stadtrat auch eine Anhebung der Müllgebühren beschlossen. Hier werden die Preise zum 1. Januar pro Haushalt im Monat zwischen 1,32 Euro für Mehrfamilienhäuser und 2,99 Euro (Einfamilienhäuser) steigen. Auch für die Gas- und Strompreise der Stadtwerke müssen die Münchner zum Jahreswechsel tiefer in die Tasche greifen. *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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